Nachdem die Franzosen ihre Offerte bestätigten, schnellte der Kurs des New Yorker Traditionsjuweliers zum Handelsstart am Montag knapp 30 Prozent in die Höhe. Für LVMH wäre es die bislang größte Übernahme. Der weltweit größte Anbieter von Luxusartikeln könnte mit dem Zukauf seine Schmucksparte stärken.

Auch für LVMH wird die Offerte am Markt positiv gesehen. LVMH-Aktien legten bis zu 1,5 Prozent zu. Die Aussicht auf eine Konsolidierung in der Branche trieb zudem die Aktienkurse von weiteren Luxusanbietern.

Tiffany teilte am Montag mit, der Mutterkonzern von Louis Vuitton habe ein unverbindliches Angebot von 120 Dollar pro Aktie auf den Tisch gelegt. Das entspricht einer Offerte von rund 14,5 Milliarden Dollar. Zusammen mit Beratern prüfe der Verwaltungsrat das Angebot und die Vorgehensweise. Aktionäre bräuchten zunächst nichts unternehmen. Zugleich erklärte der New Yorker Traditionsjuwelier, dass es keine Gespräche zwischen den Parteien gebe.

Zuvor hatte LVMH angesichts der Marktgerüchte Vorgespräche bezüglich einer möglichen Transaktion mit Tiffany bestätigt. Es gebe aber keine Garantie dafür, dass die Verhandlungen auch zu einer Vereinbarung führen werden, teilte der Konzern mit. Reuters hatte am Wochenende unter Berufung auf Insider von den Übernahmeplänen berichtet. Die Offerte von 120 Dollar pro Aktie bedeutet einen satten Aufschlag auf die Aktie, die am Freitag mit 98,55 Dollar aus dem Handel ging. Am Montag legte sie auf knapp 127 Dollar zu. LVMH habe ausreichend finanzielle Mittel, um den Deal zu stemmen, sind die Analysten von Cowen überzeugt und rechneten zugleich mit deutlichen Synergieeffekten.

Mehrere Analysten gingen davon aus, dass Tiffany das Gebot zurückweisen könnte, um den Preis in die Höhe zu treiben. Vorstellbar seien 140 bis 160 Dollar pro Aktie. "Tiffany ist möglicherweise die größte Beute und die einzige globale US-Luxus-Marke", schrieben die Experten der Investmentbank Jefferies. Zwar bekam auch Tiffany zuletzt zu spüren, dass chinesische Touristen in den USA weniger Geld ausgaben. Das Geschäft mit Juwelen hat sich gleichwohl im Luxussektor zu einem zügig wachsenden Geschäftsfeld entwickelt.