NEW YORK/RADNOR (awp international) - Dem Pharma- und Laborzulieferer Avantor ist mit einem Volumen von 2,9 Milliarden US-Dollar der zweitgrösste Börsengang des Jahres gelungen. Dabei musste das defizitäre Unternehmen aber Abstriche beim Preis hinnehmen. Nach von der Nachrichtenagentur Bloomberg erhobenen Daten wurden 207 Millionen Aktien für 14 Dollar das Stück bei Investoren platziert. Der Preis lag damit am unteren Rand der ohnehin bereits reduzierten Preisspanne. Die Aktien werden an diesem Freitag erstmals gehandelt.

Avantor wurde 2010 vom Finaninvestor New Mountain übernommen. Bis dahin hatte das Unternehmen zu dem Medizientechnikkonzern Covidien gehört. 2017 übernahm Avantor den deutlich grösseren Laborzulieferer VWR für 6,4 Milliarden Dollar inklusive Schulden. Avantor selbst wird bei dem Börsengang mit rund 16 Milliarden Dollar bewertet - 7,4 Milliarden Dollar sind die Aktien wert, dazu kommen nach Bloomberg-Daten noch rund 9 Milliarden Dollar Schulden.

Durch die VWR-Übernahme legt der Umsatz im vergangenen Jahr auf 5,9 Milliarden Dollar zu - der Verlust betrug dabei knapp 400 Millionen Dollar. Mit dem Volumen von knapp 3 Milliarden Dollar erlöste Avantor mehr als der Fahrdienstvermittler Lyft. Dieser hatte bei seinem Börsengang Ende März rund 2 Milliarden Dollar eingenommen. IPO-Spitzenreiter in diesem Jahr ist der Lyft-Konkurrent Uber, der vor Kurzem 8,1 Milliarden Dollar mit der Platzierung von Aktien eingenommen hatte.

Für die Anleger waren die beiden grossen Börsengänge bisher kein Erfolg. Lyft-Aktien lagen zuletzt mit 55,60 Dollar um knapp 23 Prozent unter dem Ausgabepreis von 72 Dollar. Die Uber-Anteile lagen am Donnerstagabend mit 43 Dollar um rund 4 Prozent unter dem Emissionspreis./zb/ari/jha/