Giordani sagte allerdings am Freitag am Rande einer Technologie- und Medienkonferenz in Barcelona, dass dies ein "defensives" Investment sei und man kein Übernahmeangebot plane. Der Manager wiederholte das Werben der Italiener, dass ProSiebenSat.1 sich an der neuen Mediaset-Dachgesellschaft Media For Europe (MFE) beteiligen sollte. "Wir hoffen, dass andere bei dem Projekt mitmachen." Mediaset sei mit rund 15 Prozent größter ProSiebenSat.1-Eigner. "Und wenn Max seinen Plan rechtzeitig umsetzen kann, sind wir froh, weil wir von der Kurssteigerung profitieren werden", sagte Giordani.

ProSieben-Chef Max Conze hatte am Donnerstag ebenfalls in Barcelona erklärt, dass er keine formelle Anfrage von Mediaset erhalten habe. "Sie müssen zu uns kommen und sich mit uns zusammensetzen", sagte der Chef der Sendergruppe zu Reuters. "Wir versuchen nicht, ihnen auszuweichen." Allerdings hatte Conze auch Zweifel am Sinn eines Zusammenschlusses geäußert: Er fürchte, dass die Kombination von zwei "sperrigen und großen Unternehmen" jahrelange strukturelle Arbeiten bedeuten würde, die nicht zukunftsweisend sei.

Die von der Familie des früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi kontrollierte Mediaset hatte erst am Montag erklärt, ihren Anteil an der deutschen Mediengruppe um die TV-Sender ProSieben, Sat.1 und Kabel 1 auf 15,1 Prozent von 9,6 Prozent ausgebaut zu haben.