FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der jüngste Quartalsbericht von Merck KGaA hat am Donnerstag der zuletzt erfreulichen Kursentwicklung der im Dax notierten Aktie ein jähes Ende gesetzt. Der Bericht und der vom Pharma- und Chemiekonzern bekräftige Ausblick reichten nicht aus für weitere Käufe, kommentierte ein Börsianer.

So sahen das auch die Anleger, die ihre Merck-Aktien losschlugen, sodass zuletzt ein Kursminus von fast 3 Prozent auf 87,82 Euro zu Buche stand. Damit waren die Merck-Papiere abgeschlagen auf dem letzten Platz im sich auch am Donnerstag lustlos präsentierenden Dax.

Das Merck-Zahlenwerk habe seine Erwartungen verfehlt, schrieb DZ-Bank-Analyst Peter Spengler in einer aktuellen Studie. Dass der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt habe, lasse jedoch auf ein starkes zweites Halbjahr schließen, analysierte der Experte. Dabei helfe der nachlassende Gegenwind von der Währungsseite. Spengler rät weiter dazu, die Papiere zu halten.

Die Darmstädter mussten auch im zweiten Jahresviertel eine Durststrecke durchstehen. Zwar stieg der Umsatz leicht an, doch im Tagesgeschäft hakte es weiter. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis ging noch stärker zurück als von Analysten erwartet. Für 2018 rechnet Merck nun immerhin mit etwas weniger Wechselkursbelastungen. Dennoch bleibe das Jahr ein "Übergangsjahr mit vielen Herausforderungen", erklärte Vorstandschef Stefan Oschmann.

Vom Tief Ende März bei 74,54 Euro hatten sich die Aktien zuletzt um fast 25 Prozent erholt und waren jüngst auf den höchsten Stand seit Januar gestiegen. Seit Jahresanfang stehen die Anteile gut 2 Prozent tiefer. Das Minus fällt damit in etwa so aus wie der Abschlag für den Dax./ajx/tav/fba