Zug (awp) - Die Industriegruppe Metall Zug hat 2018 vor allem dank Übernahmen einen deutlich höheren Umsatz erzielt. Deutlich gesteigert wurde auch der operative Gewinn, während das Konzernergebnis rückläufig war. Das Unternehmen plant einen tiefgreifenden Umbau und eine Verselbstständigung von Geschäftsbereichen, bis hin zur eigenständigen Kotierung. Diese Transformation soll über mehrere Jahre vollzogen werden.

Konkret plant die Gruppe Angaben vom Donnerstag zufolge, sich in den nächsten Jahren bei gewissen Beteiligungen auf die Rolle des strategischen Ankeraktionärs zurückzuziehen. In diesem Zusammenhang prüfe man die Verselbständigung und Abspaltung des Geschäftsbereichs Haushaltapparate (V-Zug) sowie dessen Börsenkotierung. Dies sei frühestens im zweiten Quartal 2020 zu erwarten. In einem ersten Schritt werde die Geschäftsleitung der Metall Zug AG per 1. Juni 2019 auf den CEO und den CFO verkleinert.

Mit Blick auf die eingeleitete Transformation und deren Umsetzung kündigt das Unternehmen an, dass dieser Prozess mit Zusatzaufwendungen verbunden sein werde. So wolle man mit Investitionen in die Digitalisierung, die Industrie 4.0, in modernste Produktionsanlagen und in Produktentwicklungen zukunftsfähig bleiben und die Produktionsstandorte in der Schweiz konkurrenzfähig halten.

Wachstum in 2018

Der Umsatz stieg 2018 vor allem dank der Akquisition der Haag-Streit Gruppe und dem Wachstum im Geschäftsbereich Wire Processing um gut 25 Prozent auf 1,20 Milliarden Franken. Das organische Wachstum in Lokalwährungen betrug 3,3 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT stieg um 69 Prozent auf 89,3 Millionen Franken. Darin ist auch der Beitrag per 1. März gekauften Haag-Streit-Gruppe enthalten. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um den EBIT-Beitrag der zugekauften Firmen, betrug der EBIT 63,1 Mio Franken. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 63,6 Millionen, 6,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

An die Aktionäre soll eine unveränderte Dividende in Höhe von 7 Franken je Namenaktie Serie A und 70 Franken je Namenaktie Serie B bezahlt werden.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Metall Zug die Vorgaben der Analysten beim Umsatz erreicht, bei EBIT und Reingewinn unterschritten. Diese hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1,20 Milliarden, einem EBIT von 97,1 Millionen und einem Reingewinn 71,2 Millionen gerechnet.

Für das Jahr 2019 rechnet das Management von Metall Zug mit einem schwierigen und unsicheren Umfeld. Aufgrund der Transformation wird auf eine Aussage zum Betriebsergebnis 2019 verzichtet.

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