FRANKFURT (dpa-AFX) - Sorgen um das gewinnbringende Russland-Geschäft haben am Montag unter den Metro-Anlegern für Verstimmung gesorgt. Die Aktien des Handelskonzerns fielen am Vormittag um 3,16 Prozent auf 16,555 Euro und gehörten damit zu den schwächsten MDax-Werten . Der Handelskonzern hatte zuvor seine Umsatzzahlen für das besonders wichtige Weihnachtsquartal vorgelegt.

Metro schaffte im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal, das wegen der Weihnachtsumsätze wegweisend für das Gesamtjahr ist, nur ein geringes Wachstum. Mit einem Umsatzanstieg auf 10,1 Milliarden Euro blieb das Unternehmen etwas hinter den Erwartungen von Analysten zurück. Schwach verlaufen sei dabei vor allem das Russland-Geschäft, hieß es am Markt. JPMorgan-Experte Borja Olcese sprach dort gar von einem "sehr schlechten" Abschneiden des Handelskonzerns.

Experten werteten die Wachstumsdelle in Russland als besorgniserregend, weil das Land als Gewinnmotor von Metro gilt. Laut Bruno Monteyne von Bernstein Research wird dort mehr als ein Viertel des operativen Ergebnisses (Ebit) eingefahren. Außerdem seien in Russland in den vergangenen Jahren 70 Prozent des Barmittelflusses erzielt worden. Er folgerte, dass die dortige Schwäche wahrscheinlich eine starke Entwicklung am deutschen Heimatmarkt aufgezehrt habe.

JPMorgan-Experte Orcese beklagte in seiner ersten Einschätzung, dass sich der Umsatzrückgang in der Großhandelssparte "Cash & Carry" in Russland gegenüber dem Vorjahreswert sogar nochmals verschärft habe. Statt eines nun vermeldeten Rückgangs auf vergleichbarer Basis um 9 Prozent hatte Olcese gehofft, dass dieser nach 3 Prozent im Vorjahr nur noch 1 Prozent betragen werde.

Durch den Kursrutsch fielen die Metro-Papiere am Montag auf ihren tiefsten Stand im noch jungen Börsenjahr. Damit rückten sie auch wieder näher an ihr Tief heran, das sie nach der Aufspaltung der alten Metro in den Großhandelsbereich und den Elektronikhandel Ceconomy im November bei 15,59 Euro erreicht hatten./tih/ag/tav