(Neu: Aktienkurs aktualisiert, weiterer Analystenkommentar)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Negative Analystenkommentare nach der Gewinnwarnung von Metro haben am Montag den Aktien des Lebensmittelhändlers erneut zugesetzt. Nachdem sie am Freitag im Zuge der Prognosesenkung bereits um fast 11 Prozent eingebrochen waren, rutschten sie am Montag um weitere 9,25 Prozent auf 11,82 Euro ab.

Im Tief fielen sie auf 11,66 Euro. So wenig haben die Aktien noch nie gekostet, seitdem die Metro im Juli 2017 in den Groß- und Einzelhandel (jetzt Metro) und den Elektrohandel (jetzt Ceconomy ) aufgespaltet wurde. Damals war Metro mit einem Kurs von 20 Euro an der Börse gestartet.

Wegen der Schwäche im Russland-Geschäft rechnet Metro währungsbereinigt nun sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis des Geschäftsjahres 2017/18 mit geringeren Wachstumsraten.

Analysten reagierten darauf am Montag entsprechend. So stufte Andrew Porteous von der britischen Investmentbank HSBC die Metro-Aktien von "Buy" auf "Reduce" gleich doppelt ab. "Zeitpunkt und Ausmaß der Gewinnwarnung vom Freitag untergraben die Glaubwürdigkeit des Managements", kritisierte er.

Analyst Volker Bosse stellte neben den strukturellen Problemen in Metros wichtigstem Markt Russland auf die Situation bei der Supermarktkette Real ab. Inzwischen sehe es so aus, als sei Real weder restrukturierbar noch zu verkaufen. Auch Bosse strich seine Kaufempfehlung und votiert nun mit "Hold".

Gerold Deppisch von der Landesbank Baden-Württemberg wies darauf hin, dass die Gewinnwarnung der Metro vor allem dem schwachen russischen Absatzmarkt geschuldet sei. "Russland war bisher die beste Region bei Metro", sagte der Kreditanalyst mit Blick auf die operative Gewinnmarge.

Hinzu kamen einige Kurszielsenkungen, etwa von JPMorgan, Kepler Cheuvreux und Bernstein Research. Mit einem von 17 auf 10 Euro gesenkten Kursziel ist die Bank HSBC besonders skeptisch.

Im MDax sind die Metro-Aktien mit einem Kursverlust von fast 30 Prozent seit Jahresanfang der schwächste Wert. Die Ceconomy-Anteile stehen einen Platz vor Metro kaum besser da: Ihr bisheriger Jahresverlust beläuft sich derzeit auf gut 25 Prozent./ajx/bek/zb

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