Kretinksy meldete Pläne zum Erwerb von mehr als 25 Prozent und bis zu 35 Prozent der stimm­be­rech­tig­ten Aktien der Metro beim Kartellamt an. Die Wettbewerbshüter hätten den Anfang Februar gestellten Antrag ohne Auflagen freigegeben, sagte ein Kartellamt-Sprecher am Donnerstag. Der unter anderem durch Investitionen in die Braunkohle reich gewordene Tscheche war im vergangenen Jahr bei der Metro eingestiegen und hatte damit für Übernahme-Spekulationen gesorgt. Er hat die Karten bislang aber nicht auf den Tisch gelegt. Ein Metro-Sprecher wollte sich zunächst nicht äußern.

Kretinsky verfügt zusammen mit einem Partner über Aktien und Optionen, die ihn in diesem Jahr auf über 30 Prozent der Metro-Anteile bringen könnten. Ein Übernahme-Angebot müsste dann folgen. Insider hatten Reuters erst im Januar gesagt, Kretinsky arbeite an einem Finanzierungspaket für den Kauf von Metro-Anteilen und einer mögliche Übernahme des Handelsriesen. Die von Kretinsky und seinem Partner Patrik Tkac kontrollierte Investmentgesellschaft EP Global Commerce (EPGC) wolle die Finanzierung und andere Vorbereitungen für eine mögliche Offerte bis März in trockene Tücher bringen.

Kretinsky und Tkac hatten sich mit der Duisburger Familien-Holding Haniel auf den Kauf von 7,3 Prozent der Metro-Anteile verständigt. Zusätzlich haben sie eine Option auf weitere 15,2 Prozent der Metro-Anteile aus dem Haniel-Fundus, wie Haniel mitgeteilt hatte. Kretinsky stellte nun bereits den zweiten Antrag für eine Aufstockung der Metro-Anteile. Im vergangenen Jahr hatten die Wettbewerbshüter Pläne für einen Erwerb von 21 bis 22,5 Prozent der Metro-Aktien gebilligt.

Mit den Haniel-Anteilen hatte sich Kretinsky nicht zufrieden gegen: Er und sein Investitionspartner einigten sich mit der Elektronikhandelsholding Ceconomy auf die Übertragung weiterer Metro-Anteile. Zusammengerechnet mit den Ceconomy-Anteilen könnten die beiden Partner über die Schwelle von 30 Prozent kommen.