Gwatt (awp) - Der Solartechniker Meyer Burger hat einen Partner für die Entwicklung von Solarzellen der nächsten Generation gefunden. Gemeinsam mit der britischen Oxford PV habe man einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um gemeinsam die Technologie für die Massenfertigung von Perowskit-Tandemsolarzellen voranzutreiben, teilte Meyer Burger am Donnerstag im Vorfeld der Bilanzmedienkonferenz mit.

Dazu wird sich Meyer Burger an Oxford PV mit bis zu 18,8 Prozent beteiligen, was über die Ausgabe von bis zu 62,29 Millionen neuer Meyer Burger-Namenaktien aus dem bestehenden genehmigten Kapital finanziert werden soll. Die Kapitalaufnahme entspricht bis zu knapp 10 Prozent des Aktienkapitals.

Meyer Burger wird so zum grössten Aktionär von Oxford PV und hat eine Option zur gleichen Bewertung die Beteiligung auf 31,6 Prozent des Kapitals und 24,0 Prozent der Stimmrechte aufzustocken. Firmenchef Hans Brändle wird künftig dem Verwaltungsrat von Oxford PV angehören.

Leistungsfähigere Solarzellen

Tandemsolarzellen absorbieren den Angaben zufolge einen grösseren Anteil des blauen Spektralbereichs des Sonnenlichts, was zu einem deutlich höheren theoretischen Wirkungsgradlimit von 43 Prozent im Vergleich zu 29 Prozent für traditionelle Standard-Silizium-basierte Solarzellen führt. Mit Perowskit-Tandemsolarzellen sollen die Kosten in der Solarenergie weiter deutlich sinken.

Diese Technologie will Meyer Burger mit Oxford PV entwickeln, die im Jahr 2010 als Spin-out der Universität Oxford gegründet wurde. Laut Fachkreisen sei Oxford PV weltweit führend im Bereich Perowskit-Tandemsolarzellen, schreibt Meyer Burger. Das Know-how sei mit über 200 Patenten geschützt. Gemeinsam wollen Meyer Burger und Oxford PV die neuartige Technologie industrialisieren.

Dazu verkauft Meyer Burger an Oxford PV eine 200 MW Heterojunction-Produktionslinie für die Pilot-Produktion, die gegen Ende 2020 in Deutschland, genauer Brandenburg an der Havel, hochgefahren werde. Der Wirkungsgrad dieser Zellen soll zu Beginn 27 Prozent betragen.

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