BONN (dpa-AFX) - Die Menschen in Deutschland haben auch im vergangenen Jahr weniger Milch getrunken. Pro Kopf seien es 51,5 Kilo gewesen und damit drei Prozent weniger als 2017, teilte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Bonn mit. Bereits in den Vorjahren hatten die Verbraucher weniger Milch getrunken, allerdings fiel der Rückgang weniger stark aus. So waren es im Jahr 2010 noch 54,5 Kilo und im Jahr 2000 gut 56 Kilo. Milch wird traditionell in Kilo angegeben, ein Kilo entspricht 1,02 Liter Vollmilch.

Der Deutsche Bauernverband begründete diese Entwicklung mit einem langfristigen Trend, den es auch in anderen Industriestaaten gebe. "Die Präferenzen beim Konsum von Getränken verschieben sich zum Beispiel in Richtung Säfte oder Smoothies", sagte Ludwig Börger, Referatsleiter Milch bei dem Verband. In Schwellenländern wie China steige der Trinkmilchkonsum jedoch weiter stark an.

Auch der Bedarf an Butter sank - und zwar um 2,8 Prozent auf 5,84 Kilo pro Kopf und pro Nase. Statistisch gesehen kauft jeder Deutsche also gut 23 Päckchen Butter à 250 Gramm im Jahr. Allerdings ist so ein Rechenbeispiel rein theoretisch, da man Butter beispielsweise auch in der Gastronomie verzehrt. Im Gegensatz zur Trinkmilch gibt es bei der Butter keinen einheitlichen Trend. So gab es in den Vorjahren Schwankungen nach oben und unten.

Grund für das Minus 2018 nach Lesart des Bauernverbandes: Butter war in dem Jahr deutlich teurer als zuvor - also entschieden sich manche Verbraucher gegen das Milchprodukt. "Deutsche Verbraucher reagieren sehr preissensibel und weichen zum Beispiel auf Margarine aus, wenn der Butterpreis steigt", sagt Börger. Langfristig sei der Butterverbrauch aber stabil oder sogar leicht steigend.

Der Käseverbrauch konnte bei einem kleinen Plus von 0,9 Prozent leicht zulegen auf 24,15 Kilo pro Kopf und Jahr. Allerdings konnte der herbe Rückgang von mehr als vier Prozent im Vorjahr damit noch nicht ausgeglichen werden. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat einen genauen Überblick über die Milchbranche, weil die Molkereien ihre Mengen an sie melden./wdw/DP/zb