Das Geldhaus wirft seinen ehemaligen Angestellten vor, bei dem Wechsel auch Kundendaten mitgenommen zu haben. Das Händlerteam aus Illinois habe die Kunden anschließend dazu bewogen, ihr Geld bei Stifel Nicolaus anzulegen, heißt es in den Gerichtsunterlagen vom Donnerstag. Eine Morgan Stanley-Sprecherin sagte, wenn scheidende Berater gegen Vereinbarungen verstießen, müssten sie sich darauf einstellen, verklagt zu werden. Ein Stifel-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Die sechs Börsenmakler hatten sich nach Angaben von Morgan Stanley in einer Vereinbarung dazu verpflichtet, ein Jahr lang keine Kunden abzuwerben. Das Geldhaus will die Einhaltung dieser Vereinbarung nun gerichtlich durchsetzen. Zudem wirft es den Händlern vor, falsche Angaben über ihren ehemaligen Arbeitgeber gemacht zu haben. Einige Kunden hätten auf Basis dieser Falschangaben nachgefragt, ob die Filiale geschlossen werden sollte oder ob Morgan Stanley sogar pleitegehe, heißt es in den Gerichtsunterlagen.

Die großen US-Geldhäuser hatten sich 2004 darauf geeinigt, Händler nicht mehr zu verklagen, wenn diese zu Rivalen gehen und Kunden dabei mitnehmen. Danach ist die Zahl derartiger Gerichtsverfahren deutlich zurückgegangen. Morgan Stanley schied jedoch im vergangenen Oktober aus diesem Abkommen aus.