FRANKFURT (dpa-AFX) - Von einem möglichen neuen Blockbuster spricht Igor Kim und meint damit das Schuppenflechte-Mittel Tremfya. Das Medikament basiert auf dem Antikörper Guselkumab - es wäre der erste Wirkstoff aus dem Hause Morphosys , der dem Unternehmen einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Euro einbringen könnte. In seiner Prognose legt Kim aber sogar noch einen drauf: "Derzeit sehen wir die Erlöse in der Spitze bei 1,9 Milliarden Euro", wie es in seiner Studie vom Freitag heißt. Und das, so der Analyst, sei noch eine konservative Schätzung.

Das Biotech-Unternehmen aus der Münchener Gemeinde Planegg hatte in den vergangenen Tagen gleich mehrfach mit positiven Meldungen rund um Tremfya aufgewartet. So hatte der Lizenznehmer Janssen, der zum US-Pharmakonzern Johnson & Johnson gehört, zwei neue klinische Phase 3-Studien mit dem Mittel gestartet und Morphosys dafür eine Meilensteinzahlung zugesprochen. Wenn auch nichts über Höhe bekanntgegeben wurde, dürfte es sich nach Einschätzung von Kim um einen zweistelligen Millionenbetrag handeln.

Daneben hatte Janssen Anfang der Woche eine Empfehlung zur Marktzulassung vom europäischen Arzneimittelausschuss CHMP erhalten. Erst im Juli hatte das Medikament in den USA die Zulassung erhalten. Da es normalerweise 67 Tage dauere, bis die Europäische Kommission in solchen Fragen eine finale Entscheidung trifft, rechnet Kim mit einer Freigabe bis Ende November. "Nach unserer Schätzung könnte das Mittel dann noch vor Ende des Jahres in Europa eingeführt werden", schreibt der Analyst und bezieht sich dabei auf den Launch in Amerika, der nur zwei Wochen nach der dortigen Zulassung erfolgte.

Angesichts des positiven Nachrichtenflusses erhöhte Kim das Kursziel der Morphosys-Aktie von 76 auf 81 Euro und beließ die Einstufung auf "Buy". Kim rechnet also auf Sicht von zwölf Monaten damit, dass sich das Papier besser als der Branchendurchschnitt entwickelt. Dank der Einschätzung konnte die Aktie ihren Aufwärtstrend am Freitag fortsetzen. In der Spitze war der Kurs bei 71,97 Euro auf den höchsten Stand seit gut zwei Jahren gestiegen. Zum Handelsschluss sicherten sie die Papiere mit einem Plus von 1,95 Prozent auf 71,00 Euro den dritten Platz im freundlichen TecDax ./kro/la/tos