Der Rückversicherer begründete den Schritt in einer Mitteilung am Donnerstag mit dem derzeitigen Marktumfeld. Swiss Re habe nicht vor, im laufenden Jahr einen neuen IPO-Prozess zu starten, ergänzte eine Sprecherin. Längerfristig seien aber alle Optionen offen.

ReAssure ist der sechstgrößte britische Lebensversicherer und auf die Verwaltung geschlossener Lebensversicherungs-Portfolios spezialisiert. Für das vermögensintensive Geschäft, bei dem die Versicherten zwar Auszahlungen erhalten, aber kein Neugeschäft mehr gezeichnet wird, sind große Kapitalpuffer nötig. Der zweitgrößte Rückversicherer der Welt besitzt 75 Prozent der ReAssure-Anteile, der zweite Eigentümer, der japanische Versicherer MS&AD Insurance Group, den Rest.

Im Rahmen des Börsengangs wollte Swiss Re bis zu rund 30 Prozent der Anteile an Investoren veräußern, aber kein frisches Geld einsammeln. Doch offenbar bestand bei den Anleger nicht genügend Appetit, die Aktien zum vorgesehenen Ausgabepreis von 280 bis 330 Pence zu kaufen. Die Nachfrage großer institutioneller Investoren sei schwächer als erwartet ausgefallen. Mit der Transaktion waren Credit Suisse, Morgan Stanley und UBS betraut.

Es besteht keine dringende Notwendigkeit, Aktien zu einem Preis zu veräußern, der dem Wert und den Zukunftsaussichten von ReAssure nicht entsprächen, so Swiss Re. "Wir halten an unserem Ziel fest, die Beteiligung von Swiss Re zu reduzieren, um ReAssure zu dekonsolidieren", erklärte Finanzchef John Dacey. Swiss Re und MS&AD würden sich an zukünftigen Akquisitionen entsprechend ihrer jeweiligen Anteilsquoten beteiligen.