Die versicherten Schäden summieren sich nach vorläufigen Schätzungen des Schweizer Rückversicherungskonzerns Swiss Re auf 20 Milliarden Dollar und damit um zehn Milliarden Dollar weniger als im gleichen Zeitraum 2017. Wintersturm Friederike, der im Januar von Großbritannien bis Deutschland Verwüstungen anrichtete, war mit 2,1 Milliarden Dollar das teuerste Schadenereignis, wie der weltweit zweitgrößte Rückversicherer am Donnerstag mitteilte.

Die gesamten Schäden waren mit schätzungsweise 36 Milliarden Dollar nur etwa halb so hoch wie vergangenes Jahr und deutlich geringer als im langjährigen Durchschnitt. Weltweit forderten Katastrophen rund 3900 Tote. Das ist Swiss Re zufolge der niedrigste Halbjahreswert seit mehr als drei Jahrzehnten. Der Konzern aus Zürich warnte aber vor weiteren Großschäden im zweiten Halbjahr, etwa durch Dürre und Waldbrände. So drohe etwa in Südaustralien nach Angaben des Wetterdienstes der zweittrockenste Herbst seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. "Wir gehen davon aus, dass wir weitere extreme Wetterlagen erleben werden, zum Beispiel anhaltende Hitzewellen und Dürreperioden – ähnlich wie die der letzten Wochen", erklärte Martin Bertogg, der bei Swiss Re die Naturkatastrophengefahren beurteilt.

Brancheprimus Münchener Rück zufolge kosten Naturkatastrophen die Branche im ersten Halbjahr 17 Milliarden Dollar bei Gesamtschäden von 33 Milliarden. Anders als die Münchener berücksichtigt Swiss Re auch von Menschen verursachte Großschäden. 2017 war für die Versicherungsbranche wegen einer Hurrikan-Serie in Amerika und anderen Naturkatastrophen das bislang Schadenjahr.