Apple seinerseits hat die Absatzprognosen für seine neue iPhone Generation nach unten korrigiert. Eine solche Situation erschüttert nicht nur die gesamte Spähre rund um die teuerste Marke der Welt, sondern auch die globale Finanzwelt. Ohne hier besondere Erläuterungen geben zu müssen hat der Apple Konzern im amerikanischen Börsengeschehen Geschichte geschrieben als seine Marktbewertung die symbolische Schwelle von 1.000 Mrd. USD überschritt. Doch unmittelbar danach haben die Anleger begonnen, sich von Apple Anteilen zu trennen, so dass sich seit dem Hoch mehr als 25% an Marktkapitalisierung in Luft aufgelöst haben.

Eine ähnliche Entwicklung kann bei Amazon beobachtet werden, dessen Aktienkurs in den letzten zwei Monaten sogar um 30% eingebrochen ist. Dies spiegelt jedoch nicht den Marktanteil des Unternehmens wider, der weiterhin so hoch wie eh und je ist. In den USA wird jeder zweite Online-Kauf über das von Jeff Bezos geführte Unternehmen abgewickelt. Im Nachhinein redet es sich leicht, dass die extrem großzügige Bewertung Amazons auf Dauer einfach zu luftig war. Der  Auslöser für die Kursumkehr war möglicherweise die von den Anlegern bemängelte Transparenz des Unternehmens. Dazu kommt, dass zum Ende eines Konjunkturzyklus die Kursstürze oft heftiger ausfallen als in anderen Marktphasen.

Auch Facebook und Alphabet konnten dem Sturm nicht entkommen. Auch bei diesen Unternehmen gibt es diverse große Themen wie die Datenlecks bei Facebook. Aber letzten Endes kann man ganz klar eine Rotation weg von Techwerten und hinzu defensiven Aktien wie die großer Pharmaunternehmen erkennen.

Im Zuge dieser Rotation hat der Nasdaq 100 seit seinem Höhepunkt Anfang Oktober mehr als 1200 Punkte oder fast 16% verloren und den Technologieaktienindex für das Jahr 2018 in die roten Zahlen gebracht.  Allein bei den GAFAs sind insgesamt 1.000 Mrd. USD in Rauch aufgegangen.

Ein weiterer Grund für die Wucht der Verluste könnte aus der auf Ende November fallenden Rücknahmefrist vieler amerikanischer Hedgefonds herrühren. Deren Investoren müssen vor dieser Frist die von Ihnen gewollten Ausschüttungen anmelden.
Insidern zufolge sind die Kapitalabflüsse heuer massiv, so dass Fondsmanager zu umfangreichen Verkäufen gezwungen waren. Oft werden von den Hedgefonds die größten Positionen reduziert, was in der Regel die GAFAs waren.

Die Möglichkeiten dieser "Schwergewichte" der Tech-Wirtschaft schienen lange Zeit unbegrenzt. Nun jedoch wurden die Unternehmen und die Anleger jedoch wieder auf den Boden zurückgeholt. Der Hauptgrund hierfür ist vor allem der Druck von Seiten der Aufsichtsbehörden für Daten, Wettbewerbs und auch Finanzen/Steuern. Der aktuelle Kursrückgang markiert folglich eine Anpassung der Aussichten, die zwar nach wie vor hervorragend sind, aber viel von ihrer Magie verloren haben.