So schnell kann es gehen. Eben noch erlebten Wasserstoff-Aktien einen wahren Höhenflug. Der Überflieger Nel (WKN: A0B733 / ISIN: NO0010081235) kletterte Ende Mai in Frankfurt sogar erstmals über die Marke von 1 Euro und war damit offiziell kein Pennystock mehr. Nur wenige Tage später ist die Nel-Aktie jedoch für nur noch rund 50 Cent zu haben. Wie konnte es dazu kommen?

Für den zwischenzeitlichen Höhenflug von Wasserstoff-Aktien wie Nel sind die strengeren Emissionsvorschriften, die für ein massives Umdenken in allen Industriezweigen sorgen, in denen zu viel schädliches Kohlenstoffdioxid und andere Klimakiller produziert werden. Zu den Konzernen, die diesem Problem Abhilfe schaffen könnten, zählt Nel.

Das norwegische Unternehmen ist einer der Technologieführer im Bereich Elektrolyse. Mit diesem Verfahren lässt sich aus überschüssigem Strom grüner Wasserstoff gewinnen, der nicht nur bei der zukünftigen Mobilität eine wichtige Rolle einnehmen könnte. Insbesondere die Stahl- und Ammoniakherstellung dürfte langfristig den sauberen Energieträger nutzen. Aber Nel ist nicht nur im Zukunftsmarkt Elektrolyse stark positioniert.

Im dänischen Herning kann Nel jährlich bis zu 300 Wasserstoff-Tankstellen fertigen. So zog das Unternehmen zuletzt Aufträge aus Großbritannien, Kanada und Südkorea für Wasserstoff-Stationen an Land. Doch genau dieser Bereich macht den Norwegern nun zu schaffen. Nel hatte von einem Zwischenfall an seiner Kjørbo-Wasserstoff-Tankstelle in der Nähe der norwegischen Hauptstadt Oslo am 10. Juni berichtet. Kurz nach 20 Uhr konnte ein entstandenes Feuer in den Griff bekommen werden. Da hatte sich die Geschichte von der explodierenden Wasserstoff-Tankstelle natürlich schnell herumgesprochen.

FAZIT. Während die Untersuchungen immer noch laufen und es nicht einmal klar ist, dass die spezielle Wasserstofftechnik der Auslöser des Zwischenfalls in Norwegen ist, sind solche Meldungen natürlich Gift für ein Unternehmen, das zuletzt unter anderem mit Erfolgen beim Auftragseingang für seine Wasserstoff-Tankstellen punkten konnte. Damit ist die bereits spekulative Nel-Aktie noch deutlich riskanter geworden. Wem solche Risiken jedoch egal sind, der könnte mithilfe eines Faktorzertifikats (WKN: MF33JB / ISIN: DE000MF33JB9) versuchen, gehebelt vom jüngsten Kurssturz der Nel-Aktie zu profitieren.

Bildquelle: Nel