NEW YORK (dpa-AFX) - Das Analysehaus Jefferies hat den Geschmack auf Unilever verloren und Appetit auf Nestle bekommen. Entsprechend hat Analyst Martin Deboo in einer am Dienstag vorliegenden Studie die Aktie des Schweizer Konzerns von "Hold" auf "Buy" hoch- und den niederländischen Wert abgestuft. Auch bei den Kurszielen geht es rauf und runter. Nestle kommen nun auf 94,00 nach 88,50 Franken, Unilever sinken von 56,00 auf 51,50 Euro.

Deboo geht davon aus, dass sich bei Nestle die Perspektiven aufgehellt haben und Raum für positive Überraschungen besteht, während Unilever mit Herausforderungen konfrontiert ist. Für die Schweizer spreche die Strategie des neuen Chefs Ulf Mark Schneider. Mit einer Reihe kleiner, in der Summe aber bedeutender Schritte - wie den Plänen zur Abspaltung der Hautpflegesparte - vollziehe er einen Wandel zum Besseren. Dagegen sei Unilever wegen seines Engagements in den Schwellenländern mit den Problemen von Ländern wie Argentinien oder der Türkei konfrontiert.

Auch bei der Bewertung haben die Schweizer die Nase vorn. Auf bereinigter Basis weist Unilever nach den Berechnungen von Deboo einen Aufschlag zu Nestle auf. Dabei sei das Margenziel der Niederländer anspruchsvoller, obwohl beide Konzerne über ähnliche Einsparpotenziale verfügten. Damit habe Nestle aber mehr Chancen, positiv zu überraschen.

Schlecht will der Analyst Unilever damit aber nicht machen. Der Strategieplan bis 2020 sei aussichtsreich und werde gut umgesetzt. Beide Unternehmen seien vorzüglich und täten das Richtige angesichts der enormen Veränderungen in der Branche. Daher sei die Umstufung der relativen Bewertung geschuldet.

Entsprechend der Einstufung "Buy" erwarten die Analysten von Jefferies, dass die Aktie auf Zwölfmonatssicht eine Gesamtrendite (Kursgewinn + Dividende) von mindestens 15 Prozent erreichen wird. Entsprechend der Einstufung "Hold" erwarten die Analysten, dass die Aktie auf Zwölfmonatssicht eine Gesamtrendite (Kursgewinn + Dividende) von bis zu 15 Prozent, aber auch einen Kursverlust (abzüglich Dividende) von bis zu 10 Prozent erreichen kann./mf/ag/jha/

Analysierendes Institut Jefferies.

Datum der Analyse: 02.10.2018