Nizza (awp/afp) - Am ehemaligen Forschungsstandort der Nestlé-Tochter Galderma in Sophia-Antipolis in der Nähe von Nizza sollen nun doch nicht so viele Angestellte ihren Job verlieren, wie ursprünglich befürchtet. Am ehemaligen Dermatologielabor von Galderma dürften 215 Arbeitsplätze erhalten bleiben, wie ein Sprecher der Sparte Nestlé Skin Health am Montag erklärte. Ursprünglich hatte der Verlust von bis zu 450 der insgesamt 550 Stellen gedroht.

Nestlé Skin Health habe sich bis zum 30. September 2018 dazu bereit erklärt, "alle Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung des Geschäfts in Sophia-Antipolis zu schaffen", erklärte der Sprecher weiter. Schliesslich hatte Nestlé drei Unternehmen gefunden, die Mitarbeitende weiterbeschäftigen werden.

Zwei davon sind in der Pharmaindustrie angesiedelt: Die deutsche Nuvisan wird rund 80 Mitarbeitende weiterhin beschäftigen und die amerikanische Syneos Health etwa 100. Darüber hinaus werden ungefähr zehn Stellen von Sodexo angeboten, die für den Betrieb des Standorts vorgesehen sind. Und dreizehn ehemalige Nestlé-Mitarbeiter engagieren sich in Spin-off-Projekten.

Lösungen für Mitarbeiter gefunden

Von den 335 übrigen Mitarbeitenden entschieden sich gemäss Nestlé Skin Health 140 für den freiwilligen Sozialplan, 25 wurden von Nestlé vor allem in der Schweiz weiterbeschäftigt, 15 seien an der Gründung von Spin-offs involviert und 80 in einer Weiterbildung. "99% der Belegschaft haben eine Lösung gefunden", stellte der Sprecher fest. Bei der Ankündigung, dass sich Nestlé Skin Health aus dem Wissenschaftspark zurückzuziehe, sei man noch davon ausgegangen, dass dort nur 150 Arbeitsplätze erhalten werden könnten.

Das Galderma-Labor befindet sich seit 1981 im Wissenschaftspark Sophia-Antipolis und wurde ursprünglich von L'Oréal und Nestlé gegründet. Im Jahr 2014 hatte Nestlé den Park vollständig übernommen und hatte das Zentrum als grösstes dermatologisches Forschungs- und Entwicklungszentrum der Welt präsentiert.

Im vergangenen Herbst kündigte Nestlé an, dass Galderma im Forschungszentrum in der Nähe von Nizza 450 der 550 Arbeitsplätze streicht. Geplant sei der Aufbau eines neuen Forschungszentrums in der Schweiz, hiess es. Gegen den Abbau und auch gegen den Sozialplan gab es von Seiten der Angestellten Widerstand, im März wurde auch gestreikt.

mk