Vevey (awp) - Der Nestlé-Konzern gibt sich weiter zuversichtlich. "Unser Wertschöpfungsmodell trägt ganz klar Früchte, und wir sind auf dem besten Weg, unsere Ziele für 2020 zu erreichen", sagte Konzernchef Mark Schneider anlässlich der Generalversammlung am Donnerstag in Lausanne. "Wir wissen jedoch, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben", gab er sich gleichzeitig demütig. Man werde die Strategie "weiterhin diszipliniert und entschlossen umsetzen".

Gemäss den vor eineinhalb Jahren aufgestellten Zielen soll Nestlé bis 2020 eine bereinigte EBIT-Marge von 17,5 bis 18,5 Prozent erzielen. Gegenüber dem Wert 2018 (17,0%) entspricht das einer Verbesserung um rund 100 Basispunkte. Beim Umsatz will Nestlé bis 2020 ein mittleres einstelliges organisches Wachstum erreichen.

Die wichtigste Transaktion in Bezug auf das Portfolio sei letztes Jahr sicherlich der Erwerb der Lizenz zur Vermarktung von Starbucks-Kaffeeprodukten ausserhalb der Cafés dieser Kette gewesen, sagte Schneider an der GV weiter. "Wir freuen uns, dass diese Transaktion so schnell über die Bühne ging", gab er sich zufrieden und meinte weiter: "Die Allianz mit Starbucks hat unsere Position im globalen Kaffeesektor bereits gestärkt."

Gegen Konzernverantwortungs-Initiative

VR-Präsident Paul Bulcke betonte derweil den langfristigen Fokus des Unternehmens. "Nestlé ist von jeher langfristig ausgerichtet. Dieser Ausrichtung sind wir auch dann treu geblieben, als vor einigen Jahren der Trend zur Kurzfristigkeit ging, mit Geschäftsmodellen, die extrem und mitunter ausschliesslich auf Kosteneinsparungen und Restrukturierungen setzten", so Bulcke.

Nestlé hingegen habe nie aufgehört, in zukünftiges Wachstum zu investieren. Nestlé habe stets investiert: in die Entwicklung von Know-how, neuen Technologien und neuen Produkten, in die Entwicklung ihrer Marken und nicht zuletzt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden. "Dies werden wir auch weiterhin tun, um die langfristige Entwicklung und Performance von Nestlé sicherzustellen." Der "intensive Fokus" auf das kurzfristige Geschehen bleibe dabei bestehen.

Ausserdem äusserte sich Bulcke zur Konzernverantwortungs-Initiative. Diese Initiative sei zwar "gut gemeint, jedoch nicht gut gemacht". Sollte diese Initiative oder ein ähnlicher Gegenvorschlag angenommen werden, so müssten in der Schweiz ansässige Unternehmen permanent ihre Unschuld beweisen. "Die Gerichte unseres Landes würden gewissermassen zu einer Art Weltpolizei. Dies scheint uns ungeeignet und kontraproduktiv", so Bulcke.

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