Vevey (awp) - Nestlé ist im ersten Halbjahr 2018 etwas schneller gewachsen als von Analysten erwartet. Operativ machte der Konzern weitere Fortschritte, so dass ihm eine Margensteigerung gelang. Für das Gesamtjahr geht der Westschweizer Konzern neu von einem organischen Wachstum von rund 3 Prozent aus.

Das organische Wachstum erreichte im Halbjahr 2,8 Prozent, wie der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller am Donnerstag mitteilte. Die wichtigste Umsatzkenngrösse in der Nahrungsmittel-Industrie, bei der Wechselkursverschiebungen und Zukäufe/Verkäufe heraus gerechnet werden, hatte bereits im ersten Quartal bei 2,8 Prozent gelegen.

Die 2,8 Prozent setzten sich zusammen aus einem Mengenwachstum (RIG) von 2,5 Prozent und Preissteigerungen von lediglich 0,3 Prozent. Der Gesamtumsatz stieg derweil um 2,3 Prozent auf 43,9 Milliarden Franken. Zukäufe und Veräusserungen waren laut Mitteilung netto umsatzneutral, die Wechselkurseffekte reduzierten den Umsatz um 0,5 Prozent.

Die operative Gewinnmarge stieg auf bereinigter Basis um 20 Basispunkte (BP) auf 16,1%. Nestlé legt den Fokus bzw. die Zielgrösse aufgrund grösserer Restrukturierungen seit einiger auf die bereinigte Kennzahl. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 5,83 Milliarden nach 4,90 Milliarden im Vorjahr

Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten beim Wachstum übertroffen, bei der Marge hingegen knapp verfehlt. Der AWP-Konsens lag für das organische Wachstum bei +2,5 Prozent (RIG +2,2%), für den Umsatz bei 43,8 Milliarden Franken und für die operative Marge bei 16,2 Prozent.

CEO Mark Schneider äussert sich in der Mitteilung zufrieden mit dem Ergebnis: "Nestlé konnte die vielversprechende Wachstumsdynamik vom Beginn des Jahres bestätigen; insbesondere die Märkte USA und China zeigten eine markante Verbesserung. Ebenso freut uns das stärkere organische Wachstum in unserem Kerngeschäft mit Säuglingsnahrung."

Für das Gesamtjahr rechnet das Nestlé-Management neu mit einem organischen Wachstum um 3 Prozent, bisher war von einem Wachstum von 2 bis 4 Prozent die Rede. Zudem soll sich die bereinigte operative Ergebnismarge entsprechend der Zielvorgaben für 2020 entwickeln, heisst es. Nestlé erwartet dabei Restrukturierungskosten von etwa 700 Millionen für das laufende Jahr.

Auch wird eine Steigerung sowohl beim zugrunde liegenden Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch bei der Kapitaleffizienz erwartet.

uh/gab