London (awp) - Die am Morgen von Nestlé angekündigte Kapitalausschüttung an die Aktionäre von bis zu 20 Milliarden Franken über die nächsten drei Jahre sollte sich nicht negativ auf das Kreditrating des Konzerns auswirken. Dies schreibt die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Das aktuelle Rating für Nestlé liegt bei "AA-".

Rund die Hälfte der 20 Milliarden, die hauptsächlich via Aktienrückkäufe an die Firmeneigner gehen soll, werde Nestlé mit den 10,2 Milliarden Franken aus dem jüngst abgeschlossenen Verkauf von Nestlé Skin Health finanzieren. S&P geht nun davon aus, dass der Konzern den Rest mit dem Cashflow finanzieren kann.

Die operative Performance des Unternehmens sollte dank der Expansion in wachstumsstarke Kategorien wie Heimtierpflege und Kaffee sowie der zunehmenden Penetration in Asien weiterhin von den Wachstumsaussichten profitieren, heisst es weiter. Dies sollte es Nestlé ermöglichen, die EBITDA-Basis von 2020-2021 auf 20 bis 21 Milliarden und den freien operativen Cashflow auf 11 bis 12 Milliarden pro Jahr zu erhöhen.

S&P prognostiziert gemäss den Angaben einen (bereinigten) Verschuldungsgrad von 1,8x-2,0x in den nächsten zwei Jahren, was den Erwartungen an das Rating entspreche. Die Agentur geht zudem von einer stabilen Dividendenpolitik und jährlichen Akquisitionen von 2 bis 3 Milliarden Franken aus, was zu einem (bereinigten) Verschuldungsgrad von 37 bis 42 Milliarden in den Jahren 2020-2021 führe.

Weiter entschulden will sich der Konzern gemäss früheren Angaben nicht und würde bei einer grösseren Akquisition vorübergehend auch ein tieferes Rating in Kauf nehmen ("Mid A"). Die Agentur geht aber davon aus, dass sich Nestlé eher auf mittelgrosse Deals konzentrieren wird. Nestlé-CEO Mark Schneider hat am Morgen gegenüber Journalisten bestätigt, dass man den Verschuldgungsgrad nicht weiter senken wolle.

uh/rw