Insgesamt 8,8 Millionen zahlende Abonnenten meldeten sich erstmals an, wie der US-Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss bekanntgab. Damit kommt Netflix inzwischen auf 139 Millionen Mitglieder und stellt Konkurrenten wie Amazon oder das von Comcast kontrollierte Angebot Hulu in den Schatten.

Der Erfolg - auch von neuen Serienproduktionen wie "Dogs of Berlin" oder "Wanted" sowie dem Horrorthriller "Bird Box" mit Oscar-Preisträgerin Sandra Bullock - sowie die jüngsten Preiserhöhungen schürten zuletzt auch die Erwartungen von Anlegern. Die Netflix-Aktie legte seit Ende Dezember mehr als 50 Prozent zu. Der nun vergleichsweise maue Ausblick auf das laufende Quartal enttäuschte jedoch am Markt: Die Aktie fiel nachbörslich vier Prozent. "Die meisten der guten Nachrichten wurden bereits nach der massiven Rallye Anfang des Monats eingepreist", sagte Branchenexperte Haris Anwar vom Analysehaus Investing.com.

Für den Zeitraum Januar bis März rechnet Netflix mit einem Umsatz von knapp 4,5 Milliarden Dollar bei einem Gewinn von 253 Millionen Dollar. Das liegt deutlich unter den Prognosen von Analysten. Im abgelaufenen Quartal kam das Unternehmen auf ein Erlösplus von 27 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Dollar, während der Gewinn um 28 Prozent auf 134 Millionen Dollar fiel.

Netflix investiert weiterhin stark in seine Expansion und die Entwicklung neuer Inhalte. Inzwischen produziert der Konzern Serien und Filme nahezu am Fließband und fügt stetig neue Produktionen seinem Angebot zu. Dies ist auch nötig. Denn Medienhäuser wie Walt Disney wollen ihre neuen Filme nicht mehr bei Netflix zeigen, um dem Dienst nicht noch mehr Zulauf zu bescheren. Stattdessen will Disney 2019 ein eigenes Angebot auf den Markt bringen. Auch in Deutschland haben Medienmacher erkannt, welch großen Zulauf die flexiblen und jederzeit kündbaren Streamingdienste haben, die günstiger als der monatliche Rundfunkbeitrag sind. So will beispielsweise der europäische Fernsehkonzern RTL mehr Geld in eigene Inhalte stecken.

Netflix-Chef Reed Hastings spielte den Einfluss neuer Wettbewerber auf das Geschäft herunter. Das mache sich höchstens bei der Marge bemerkbar. Analyst George Salmon vom Investmenthaus Hargreaves Lansdown ist sich allerdings sicher: "Der Kampf um die Gunst der Zuschauer hat gerade erst begonnen."