"Unsere bisherige Performance stärkt unsere Überzeugung, dass wir auf Kurs für ein solides Jahr und ein noch besseres 2019 sind", erklärte Konzernchef Jim Smith am Dienstag. Währungsbereinigt kletterte der Umsatz um drei Prozent auf 1,29 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um gut ein Fünftel auf 302 Millionen Dollar - vor allem wegen Investitionen vor dem Verkauf der Finanzmarkt-Sparte an den Investor Blackstone, der im Oktober abgeschlossen wurde. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Gewinnrückgang gerechnet.

Nach der Trennung von dem Geschäft mit Finanzmarktdaten will der kanadisch-britische Konzern seine verbliebenen Sparten stärken - juristische Informationen (Legal), Angebote zu Steuern und Rechnungswesen (Tax & Accounting) und die Nachrichtenagentur Reuters. Dabei könnten auch Zukäufe eine Rolle spielen: Konzernchef Smith sagte, man sei dabei an "größeren, substanziellen Deals" interessiert, weniger an mehreren kleineren Akquisitionen. Ende Oktober hatte Thomson Reuters den Erwerb der US-Softwarefirma Integration Point angekündigt.

Für das Gesamtjahr erwartet Thomson Reuters weiter ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Beim Ergebnis gab sich der Konzern etwas zuversichtlicher: Das Ebitda soll 2018 bei 1,3 Milliarden Dollar liegen, bisher war eine Spanne von 1,2 bis 1,3 Milliarden Dollar genannt worden. Ohne die Finanzmarktsparte hatte Thomson Reuters im Vorjahr 1,6 Milliarden Dollar verdient.

Während die größeren Sparten Legal und Tax & Accounting im dritten Quartal währungsbereinigt Umsatzzuwächse verzeichneten, ging der Umsatz des Nachrichtengeschäfts um vier Prozent auf 71 Millionen Dollar zurück. Der Markt für Finanzmarktdaten bröckelt seit der Finanzkrise, wie seine Rivalen Bloomberg und Dow Jones trifft Thomson Reuters der Sparkurs vieler Banken. Größter Kunde der Nachrichtenagentur Reuters wird künftig Refinitiv sein, wie das abgespaltene Finanzmarktdaten-Geschäft nun heißt. Blackstone hält an dem Unternehmen 55 Prozent, Thomson Reuters die restlichen 45 Prozent. Teil des Deals ist, dass Refinitiv in den nächsten 30 Jahren Reuters mindestens 325 Millionen Dollar pro Jahr für die Nachrichten zahlt. Diese Zahlungen würden ab dem vierten Quartal verbucht, hieß es in der Mitteilung.