Der italienisch-amerikanische Autobauer und sein französischer Rivale bestätigten am Montag Pläne für einen Zusammenschluss. Entstehen solle damit der drittgrößte Fahrzeughersteller der Welt, der 8,7 Millionen Autos pro Jahr in wichtigen Märkten rund um den Globus verkaufe. In der Branche wächst der Druck zu Kooperationen und Fusionen, um beim Trend zu umweltfreundlicheren Motoren und dem autonomen Fahren besser aufgestellt zu sein. Die Aktien von Renault kletterten im vorbörslichen Handel um neun Prozent. Die in Frankfurt notierten Titel von Fiat Chrysler legten gut acht Prozent zu.

Die neu entstehende Holding soll ihren Sitz den Plänen zufolge in den Niederlanden haben und an den Börsen in Mailand, Paris und New York gelistet werden. Fiat Chrysler und Renault sollen jeweils die Hälfte an der Holding halten. Durch die Fusion erhoffen sich die Konzerne jährliche Einsparungen von fünf Milliarden Euro. Fiat-Aktionäre können sich außerdem über eine Sonderdividende von 2,5 Milliarden Euro freuen. Bereits am Wochenende hatten Insider über die Pläne berichtet.

Mit einem Schulterschluss könnten beide Autohersteller ihre jeweiligen Schwachstellen besser ausgleichen. Während Fiat Chrysler in Nordamerika mit Kleintransportern erfolgreich ist, steht das Geschäft in Europa unter Druck. Renault wiederum ist ein Pionier auf dem Gebiet der Elektroautos mit einer starken Präsenz in Schwellenmärkten, dafür aber ohne US-Geschäft.

In der Politik und vonseiten der Gewerkschaften ist mit größerem Widerstand zu rechnen, vor allem in Italien. Die meisten europäischen Werke von Fiat Chrysler sind relativ schwach ausgelastet. Außerdem ist an Renault der französische Staat beteiligt, was der italienischen Regierung sauer aufstoßen könnte.