Sinkende Verkäufe in China, Japan und Südostasien brockten dem Konzern in seinem dritten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember einen überraschenden Betriebsverlust von 6,6 Milliarden Yen (umgerechnet rund 55 Millionen Euro) ein. Analysten hatten mit einem Gewinn gerechnet. Es war der größte Verlust seit mehr als drei Jahren, als ein Betrugsskandal das Unternehmen erschüttert hatte.

An seiner Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2019/20, wonach der Betriebsgewinn um 73 Prozent auf 30 Milliarden Yen fallen dürfte, hielt Mitsubishi jedoch fest. Allein im dritten Geschäftsquartal türmte sich ein Nettoverlust von 14,4 Milliarden Yen. Der Fahrzeugabsatz schrumpfte besonders in China, wo auch andere Hersteller wegen des Handelsstreits mit den USA sinkende Verkäufe verbuchen, sowie auf dem Heimatmarkt in Japan. Auch in Südostasien, wo Mitsubishit traditionell stark ist, lief es schlechter.

Mitsubishis Partner Nissan hat bereits mit einer Verschärfung seines Sparkurses auf die Talfahrt im eigenen Geschäft reagiert. Insidern zufolge sollen mehr als 4000 Stellen gestrichen und zwei Werke dichtgemacht werden. "Die Situation ist düster. Es geht um Kopf und Kragen", hatte eine Person aus dem Umfeld der Nissan-Geschäftsleitung zu Reuters gesagt.

Mitsubishi gehört der Allianz von Nissan mit dem Autobauer Renault an. Die drei Autobauer hatten sich unter dem Druck schlechter laufender Geschäfte jüngst darauf verständigt, den Bund zu erneuern, der seit der Trennung von Carlos Ghosn bröckelt. Der einst gefeierte Manager war im Herbst 2018 von japanischen Behörden festgesetzt und angeklagt worden. Er hatte sich Ende Dezember unter spektakulären Umständen in den Libanon abgesetzt, wo er aufgewachsen ist. Die drei Chefs der Allianz hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, ihre Aufgaben künftig untereinander aufzuteilen. Demnach soll sich Renault auf Europa, Nissan auf China und Mitsubishi auf Südostasien konzentrieren. [L8N29Z4WA]