BOULOGNE-BILLANCOURT (dpa-AFX) - Der französische Autohersteller Renault legt am Freitag (10.00 Uhr) in Boulogne-Billancourt bei Paris seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vor. Nach dem Skandal um den früheren Konzernchef Carlos Ghosn sucht das Traditionsunternehmen nach einem Neuanfang. Der frühere Seat-Vorstandschef Luca de Meo wird seinen neuen Posten als Renault-Generaldirektor allerdings erst am 1. Juli antreten.

Der französische Staat, der 15 Prozent der Anteile an Renault hält, wünscht sich auch mehr Schwung für die Allianz mit den japanischen Partnern Nissan und Mitsubishi. Nissan fuhr allerdings wegen schwacher Verkäufe erstmals seit elf Jahren einen Quartalsverlust ein. Das Bündnis liegt nach Branchenzahlen von 2019 beim Absatz weltweit auf Platz drei hinter Volkswagen und Toyota.

Nach der Verhaftung Ghosns in Japan im November 2018 war Renault in eine schwere Führungskrise geraten. Dem gebürtigen Brasilianer war ein Verstoß gegen Börsenauflagen in Japan vorgeworfen worden. Er wurde seither mehrmals wegen weiterer angeblicher Vergehen angeklagt und kam dann erneut auf Kaution aus der Untersuchungshaft. Der einst schillernde Topmanager war unter bisher nicht ganz geklärten Umständen kurz vor dem Jahreswechsel aus Japan in den Libanon geflohen./cb/DP/he