FRANKFURT (dpa-AFX) - Die dritte japanische Bank hat sich binnen weniger Tage für Frankfurt als Ausweichstandort nach dem Brexit entschieden. Sumitomo Mitsui erklärte am Montag in Tokio, Tochtergesellschaften für Bank- und Wertpapier-Geschäfte in Frankfurt gründen zu wollen. Damit solle sichergestellt werden, dass die Kunden auch nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union bedient werden könnten.

Bislang betreibt ein großer Teil der internationalen Banken ihr EU-Geschäft aus London heraus. Dieses Tor wird jedoch beim Austritt Großbritanniens aus der Gemeinschaft geschlossen. Unter den EU-Finanzzentren ist deshalb ein Wettlauf entbrannt, um möglichst viel Geschäft aus London zu bekommen. "Japanische Banken haben sehr früh vor den Folgen des Brexit gewarnt und zählen nun zu den ersten, die reagieren", sagte Hubertus Väth, Geschäftsführer der Finanzplatz-Initiative Frankfurt Main Finance. Er erwarte, dass sich in diesem Jahr mindestens zwölf Banken für die deutsche Finanzmetropole entscheiden werden.

Erst kürzlich hatten die japanischen Finanzhäuser Daiwa Securities und Nomura angekündigt, ihren EU-Sitz in Frankfurt aufzuschlagen. Der Verband der Auslandsbanken geht davon aus, dass wegen des Brexits in den nächsten zwei Jahren 3000 bis 5000 neue Arbeitsplätze in Frankfurt entstehen werden./das/stw