MAINTAL (dpa-AFX) - Der Zulieferer Norma Group hat trotz der Schwäche der Autoindustrie vor Jahresschluss seine Prognosen erreicht. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Mittwoch in Maintal mitteilte. Ohne Wechselkursveränderungen und Zu- sowie Verkäufe entsprach dies einem Plus von 7,7 Prozent. Norma hatte 5 bis 8 Prozent angepeilt, Analysten hatten mit einem Wert am oberen Ende der Bandbreite gerechnet. Im vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum aus eigener Kraft allerdings deutlich auf 1,7 Prozent.

Norma war im vergangenen Jahr wie viele andere Zulieferer der Autoindustrie in Bedrängnis gekommen. Mitte des Jahres musste der Spezialist für Verbindungstechnik seine Ergebnisziele zurechtstutzen. Höhere Rohstoffpreise und der Zollstreit zwischen den USA und China warfen das Unternehmen zurück. "Zwar hat sich die angespannte Situation auf den Rohstoffmärkten auf Ergebnis und Marge ausgewirkt. Aber das starke organische Wachstum zeigt uns, dass unsere Produkte weltweit immer stärker gefragt sind", sagte Vorstandschef Bernd Kleinhens laut Mitteilung.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen ging 2018 um 0,8 Prozent auf 173,2 Millionen Euro zurück. Die entsprechende Marge fiel um 1,2 Prozentpunkte auf 16 Prozent, lag damit aber gerade noch im Rahmen der Prognose der Hessen. Die Aktie lag vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate mit gut einem Prozent im Plus.

Nun will Norma mit einem Sparprogramm gegensteuern. Der Vorstand will die durch Zukäufe und aus eigener Kraft stark gewachsene Firma in ihrer Struktur straffen und das Produktionsnetzwerk besser aufstellen. Das Geschäftsmodell soll damit auch auf künftige Wachstumsfelder wie die Elektromobilität und das Wassermanagement ausgerichtet werden. Norma liefert vor allem Verbindungssysteme für die Autoindustrie und für landwirtschaftliche Bewässerungssysteme.

Das Sparprogramm soll ab dem Jahr 2021 zu einer Verbesserung des operativen Ergebnisses von 10 bis 15 Millionen Euro im Jahr führen. Dafür veranschlagt der Vorstand Kosten in Höhe von insgesamt bis zu 15 Millionen Euro, der Hauptteil davon wird in diesem Jahr anfallen.

Seine detaillierten Zahlen und die neue Prognose will das Unternehmen am 20. März vorlegen./men/stw/jha/