Basel/San Francisco (awp/sda/reu) - Der Pharmariese Novartis legt ein zentrales Projekt in seinem Medizintechnikgeschäft auf Eis. Wie die Sparte Verily am Freitag mitteilte, wird das mit dem Google-Mutterkonzern Alphabet betriebene Vorhaben einer Kontaktlinse für Diabetiker nicht weiterentwickelt.

Mit der Linse sollten die Patienten ihre Blutzuckerwerte besser prüfen können. Dazu sollten Sensoren den Glukose-Gehalt von Tränen kontrollieren. Für Diabetiker hätte dies den Vorteil gehabt, dass sie den Blutzucker nicht mehr über mehrfach tägliches Einstechen im Finger hätten ermitteln müssen.

Wie Verily nun bekanntgab, stellte sich allerdings heraus, dass der Zusammenhang zwischen der Glukose-Konzentration in den Tränen und der im Blut nicht verlässlich genug ist, um auf dieser Basis ein medizinisches Gerät zu entwickeln.

Das Projekt wurde 2014 gestartet. Verilys Partner ist die Novartis-Augenheilsparte Alcon. Beide kündigten an, zwei andere sogenannte Smart-Linsen-Vorhaben weiter voranzutreiben. Dabei geht es einmal um den Einsatz bei Alterssichtigkeit und zum anderen um eine Verbesserung der Sehkraft nach Grauer-Star-Operationen.