Zürich (awp) - Novartis-Aktien gehören zum Wochenstart in einem insgesamt eher unspektakulären Marktumfeld zu den grössten Gewinnern. Vor allem die US-Zulassung für das Mittel Adakveo (Crizanlizumab) wird dabei von Analysten positiv hervorgehoben. Aber auch die jüngsten Ergebnisse zum Herzmittel Entresto sind tendenziell stützend.

Gegen 9.55 Uhr gewinnen Novartis-Aktien 0,3 Prozent auf 88,97 Franken hinzu. Sie hatten schon in der Vorwoche in einem an sich kaum veränderten Markt zu den grössten Gewinnern gezählt. Auf Jahressicht liegen sie mit einem Plus von gut 19 Prozent nur leicht unter dem SMI und hinter Konkurrent Roche. Der SMI steht am Montag zeitgleich um 0,23 Prozent höher.

Vontobel-Analyst Stefan Schneider reagiert auf die US-Zulassung mit einer Kurszielerhöhung. Den Spitzenumsatz des Mittels zur Behandlung der genetischen Blutkrankheit Sichelzellanämie belässt er den Angaben zufolge bei 628 Millionen US-Dollar, auch wenn Novartis den Behandlungspreis höher als von ihm erwartet veranschlagt hat. Er gehe davon aus, dass der höhere Preis Aspekte wie Marktzugang und Marktanteil leicht negativ beeinflussen könnte.

Bei der ZKB hebt Analyst Michael Nawrath hervor, dass die Zulassung noch früher als erwartet erteilt wurde. Das Novartis-Mittel Adakveo sei der erste Antikörper zur Behandlung der angeborenen Sichelzellanämie, gegen die es bisher keine Therapiemöglichkeiten gab. So konnte die Rate der schmerzvollen vaso-okklusive Krisen (VOCs) um 45 Prozent gesenkt werden.

Was die neuen Daten zum Herzmittel Entresto betrifft, so bewertet Nawrath diese positiv, da sie eine Label-Erweiterung bedeuten. Während das Mittel in der Paragon-Studie das Ziel einer statistischen Signifikanz in der Behandlung von Patienten mit kompensierter Herzinsuffizienz (HFpEF, Heart Failure with preserved Ejection Fraction) verfehlt hatte, zeigte eine Untergruppenanalyse, dass das Mittel bei Frauen besser abschnitt sowie bei Patienten, die zuvor schon einmal im Spital waren.

Derweil zeigt sich Eric Le Berrigaud von Bryan Garnier etwas zurückhaltender mit Blick auf die neuen Studiendaten. Er gehe angesichts der Konkurrenz auf dem Markt nicht davon aus, dass Novartis mit Hilfe einer Label-Erweiterung weitere Marktanteile gewinnen werde.

hr/tt