Bern (awp) - Für die Novartis-Aktien geht es am Freitag deutlich nach oben. Mit der angekündigten Abspaltung der Augensparte Alcon setzt der neue CEO Vas Narasimhan seine Strategie konsequent um und richtet den Konzern verstärkt auf Innovation und Digitalisierung aus. Dass es zu einer Entscheidung über die Augensparte kommt, steht schon lange fest. Daher zeigen sich Analysten davon nur bedingt überrascht. Positiv werten sie derweil den angekündigten Aktienrückkauf von bis zu 5 Milliarden US-Dollar.

Gegen 9.20 Uhr ziehen die Aktien um 2,5 Prozent auf 74,22 Franken an. Damit können sie ihre Verluste dieser Handelswoche zu einem Grossteil ausgleichen. Zum Vergleich: Am vergangenen Freitag waren sie bei 74,64 Franken aus dem Handel gegangen. Der Leitindex SMI zieht zeitgleich um 1,16 Prozent an.

Wie Analyst Vincent Meunier von Morgan Stanley in einem ersten Kommentar schreibt, sei ein Börsengang von den meisten Analysten erwartet worden. Dies sei der eleganteste Weg, sich schnell von der Sparte zu lösen. Als Kursstütze dürfte sich das Aktienrückkaufprogramm erweisen.

Ähnlich äussert sich Michael Nawrath von der ZKB. Die Abspaltung trage die Handschrift des neuen CEO. Der Wert von Alcon dürfte bei schätzungsweise 25 bis 30 Milliarden US-Dollar liegen, denkt Nawrath.

Zum Vergleich: Novartis bezahlte einst in mehreren Schritten umgerechnet rund 50 Milliarden Dollar für Alcon. Der Erlös aus dem Börsengang dürfte also klar darunter liegen. Dies liegt auch daran, dass das Geschäft mit ophthalmologischer Arzneimitteln bei Novartis verbleiben soll. Zudem hat Alcon nicht mehr dieselbe Ertragskraft wie seinerzeit beim Kauf.

Wie es am Markt heisst, kann Novartis mit dem Börsengang möglicherweise einem grösseren Goodwill-Abschreiber aus dem Weg gehen.

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