Basel (awp) - Novartis will in der Schweiz rund 2'150 Stellen innerhalb von vier Jahren abbauen. Rund 1'450 Arbeitsplätze gehen in der Produktion in Basel, Schweizerhalle, Stein und Locarno verloren. Weitere 700 Stellen im Dienstleistungsbereich werden ins Ausland verlagert.

Im Gegenzug werden man durch den kürzlich angekündigten Aufbau einer Fertigungsstätte für Zell- und Gentherapien voraussichtlich bis zu 450 neue Stellen in Stein schaffen.

Der Abbau soll gestaffelt über vier Jahre erfolgen, wie der Pharmakonzern am Dienstag mitteilte. Novartis habe seine Arbeitnehmervertretungen und das Management zu Gesprächen und Konsultationen eingeladen.

Sozialplan und Umschulungen

"Wir wissen, was die heutige Ankündigung für die potenziell betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien bedeutet", liess sich Konzernchef Vas Narasimhan im Communiqué zitieren. Novartis wolle allen Betroffenen die volle Unterstützung zukommen lassen.

Konkret spricht der Konzern von einem Jobcenter für interne und externe Neuanstellungen, einem Sozialplan und Frühpensionierungsplänen. Zudem sollen so viele der Betroffenen wie möglich umgeschult werden, damit sie in der neuen Fertigungsanlage für Zell- und Gentherapien in Stein arbeiten können. Vor rund einem Monat hatte Novartis angekündigt, im aargauischen Stein bis zu 450 neue Stellen zu schaffen.

Novartis bleibe fest in der Schweiz verankert, sagte Narasimhan weiter. Nach der Umsetzung des Abbaus und der Abspaltung der Augensparte Alcon sollen in der Schweiz ungefähr 10 Prozent der weltweit tätigen Arbeitskräfte von Novartis angestellt sein. Heute arbeiten global rund 125'000 Menschen für den Konzern.

Ziel: Effizienz steigern

Mit den Abbauplänen will der Pharmakonzern die Effektivität und Effizienz erhöhen. Bei der Produktion will Novartis vermehrt in neuartige Fertigungsplattformen investieren und von traditionelleren Fertigungstechnologien wegkommen. In diesem Zusammenhang hat Novartis bereits Anpassungen in Japan, USA und anderen Ländern angekündigt.

Die Verlagerung von Dienstleistungsaufgaben gehen letztlich auf einen Entscheid von Novartis aus dem Jahr 2014 zurück. Damals schuf der Konzern die Business Services-Organisation.

Um interne Dienstleistungen zu tiefen Kosten anbieten zu können, baute Novartis fünf globale Servicezentren in Dublin (Irland), Hyderabad (Indien), Kuala Lumpur (Malaysia), Mexico City (Mexiko) und Prag (Tschechische Republik) auf. Nun sollen sowohl Führungs- wie auch normale Positionen in diese Servicezentren verlagert werden. Diese Verlagerungen werden vor allem den Campus Basel betreffen.

tt/rw