"Wir betrachten Sandoz als integralen Teil von Novartis", sagte der US-Manager am Mittwoch. "Wir konzentrieren uns darauf, das Geschäft umzugestalten, es in den nächsten 18 Monaten zu einer selbstständigen Einheit zu machen, die als unabhängige Einheit innerhalb von Novartis antreten kann." Danach könne man darüber reden, wie es mit Sandoz weitergehen soll.

Spekulationen, dass sich Novartis vom Geschäft mit Nachahmermedikamenten trennen könnte, gab es wiederholt. Narasimhan, der seit knapp einem Jahr an der Konzernspitze steht, richtet den Schweizer Pharmariesen im Eiltempo neu aus. Er setzt auf spezialisierte, auf Patienten abgestimmte Arzneien und neue Behandlungsansätze und kippt althergebrachte, weit verbreitete Therapieformen aus dem Portfolio. Die Augenheilsparte Alcon etwa soll im zweiten Quartal abgespaltet und an die Börse gebracht werden.

Sollte sich Novartis irgendwann auch vom Generika-Geschäft verabschieden, käme das einer endgültigen Abkehr vom Vermächtnis des früheren Konzernlenkers Daniel Vasella gleich. Dieser hatte das 1996 aus der Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy hervorgegangene Unternehmen zu einem breit aufgestellten Pharma- und Gesundheitskonzern geformt. 2014 vollzogen dann Präsident Jörg Reinhardt und Narasimhans Vorgänger Joseph Jimenez einen radikalen Kurswechsel und richteten Novartis klar auf das renditestarke Pharmageschäft aus.

Sandoz trug im vergangenen Jahr fast ein Fünftel zum Konzernumsatz von 51,9 Milliarden Dollar bei. Die Sparte kämpft vor allem wegen Preisdrucks in den USA mit rückläufigen Erlösen und Gewinnen.