Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

NOVARTIS I: Novartis hat beim neuen wichtigen Medikament, der teuren und kürzlich in den USA zur Behandlung von Kleinkindern mit der seltenen Erbkrankheit SMA (spinale muskuläre Atrophie) zugelassenen Gen-Therapie Zolgensma, der Gesundheitsbehörde FDA Unregelmässigkeiten verschwiegen. Kalkulierter Sündenfall oder Naivität?, fragt die "NZZ am Sonntag". Mehrere Novartis-Kenner glauben gemäss dem Bericht, dass die Geschäftsleitung mit der späten Meldung der Verfehlungen ein kalkuliertes Risiko eingegangen sei, um die anstehenden Halbjahresresultate zu schützen. In der Politik forderten derweil fünf demokratische Senatoren in einem Brief an die FDA scharfe Massnahmen gegen Novartis. "Weniger als eine deutliche Antwort würde grünes Licht für zukünftiges Fehlverhalten der Pharmaindustrie signalisieren", erklärten sie. (NZZaS, S. 21)

NOVARTIS II: Die "Sonntagszeitung" geht in ihrem Bericht zu Novartis und den mutmasslich gefälschten Ergebnissen von Wirkungstests im Zulassungsprozedere mit Zolgensma der Frage nach, ob die der FDA nicht schon viel früher hätte mitgeteilt werden sollen. Novartis habe aufgrund von Hinweisen eines Mitarbeiters der US-Tochter Avexis bereits am 14. März von der Datenmanipulation gewusst und informierte die Behörde erst am 28. Juni - gut einen Monat nach der US-Zulassung der Therapie. Ein Novartis-Sprecher begründete dieses Vorgehen gegenüber der Zeitung mit einer Untersuchung, welche Novartis in zwei Teilen zu den Testdaten durchgeführt habe. Man habe zuerst die Ergebnisse dieser Untersuchung abwarten müssen, hiess es. (SoZ, S. 33)

SIX: Die Schweizer Börse SIX hat im Juli, im ersten Monat ohne Börsenanerkennung der EU, das Handelsvolumen deutlich um 26 Prozent gesteigert. Das Finanzdepartement habe mit dem Eingreifen von Notrecht sehr gut und professionell auf diese schwierige Situation reagiert, sagte SIX-Chef Jos Dijsselhof im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Dass die EU die Anerkennung der Börsenäquivalenz nicht verlängert habe, sei und bleibe aber unbefriedigend.(NZZaS, S. 26/27; siehe separate Meldung)

SWISS I: Schweizer Passagiere müssen auf der Website der Swiss für identische (Umsteig-)Flüge teils mehr als doppelt soviel wie auf dem Portal der Lufthansa bezahlen. Das schreibt die "Sonntagszeitung" in ihrer jüngsten Ausgabe. Eine Swiss-Sprecherin begründete gegenüber der Zeitung die Aufschläge mit den Informatiksystemen innerhalb der Lufthansa-Gruppe. Bei sogenannten Code-Share-Flügen, bei welchen etwa die Lufthansa-Tochter Eurowings die Langstrecke übernehme, könnten die Preisdifferenzen entstehen. Doch laut dem Bericht sind auch bei von Lufthansa durchgeführten Flügen die Buchungen auf Swiss.com mitunter deutlich teurer. (SoZ, S. 31)

SWISS II: Nachdem Swiss-Chef Thomas Klühr vor einer Woche im Interview mit der "SonntagsZeitung" die Strecke Lugano-Zürich in Frage gestellt hatte, erwägen die Betreiber des Flughafens Lugano-Agno laut der selben Zeitung sich nun selbst um diese Verbindung kümmern zu wollen. Das Blatt beruft sich dabei auf einen entsprechenden Masterplan und ein Botschaftsentwurf des Tessiner Regierungsrats. Die Fluggesellschaft Zimex mit Sitz in Glattbrugg ZH soll die Route künftig bedienen. (SoZ, S. 31)

SWISS ALPS: Das Tourismus-Unternehmen Andermatt Swiss Alps (ASA) des ägyptischen Investors Samih Sawiris zeigt laut einem Bericht des "Sonntagsblick" Interesse an einer ehemaligen Truppenunterkunft der Schweizer Armee auf dem Oberalppass. Der Richtpreis bewege sich im Bereich von 170'000 Franken. (Sonntagsblick, S. 12)

mk