Außerdem sollen sich die Institute in 24 Fällen vor Gericht verantworten müssen, empfahl eine von der Regierung eingerichtete Untersuchungskommission am Montag in ihrem Abschlussbericht. So mussten Verbraucher für Dienstleistungen zahlen, die nie erbracht wurden. Zudem seien Kunden mit aggressiven Verkaufstaktiken ungeeignete Finanzprodukte angedreht worden. Auch an den Aufsichtsbehörden übte die Untersuchungskommission Kritik. Sie hätten Fehlverhalten entweder gar nicht oder zu lax bestraft.

Die Kommission hatte in den vergangenen elf Monaten Berichte über teilweise eklatantes Fehlverhalten untersucht. In die Skandale sind auch Großbanken wie die Commonwealth Bank of Australia, die National Australia Bank und die Australia and New Zealand Banking Group verwickelt. Die größten Finanzwerte des Landes haben seit Beginn der Untersuchung umgerechnet mehr als 35 Milliarden Euro an Börsenwert verloren. Nachdem das Fehlverhalten ans Licht kam, haben die Banken bereits ihre Standards für die Kreditvergabe verschärft. Das hat zum größten Einbruch der Hauspreise in Australien seit einem Jahrzehnt beigetragen.

Sowohl Regierungsvertreter als auch die oppositionelle Labor-Partei, die nach aktuellen Umfragen bei den im Mai erwarteten Wahlen an die Macht kommen könnte, versprachen, alle 76 Empfehlungen der Kommission umzusetzen. Künftig sollen Finanzberater unter anderem Verkaufsprovisionen offenlegen müssen. Bestimmte Gebühren und Provisionen werden verboten.