Im Wesentlichen gehe es für den Öl- und Gaskonzern OMV um einen Beitrag zur Strom-Eigenversorgung in Österreich aus erneuerbaren Energiequellen, sagte OMV-Chef Rainer Seele am Montag auf einer Pressekonferenz mit Verbund-Boss Wolfgang Anzengruber. Künftig wollen die beiden Versorger, an denen der Staat jeweils Anteile hält, auch an internationalen Standorten der OMV kooperieren. "Diese Reise, die Richtung Osten geht, werden wir später beginnen", sagte Seele. Angaben zum Investitionsvolumen könne man daher noch nicht machen. Denkbar sei, dass an Produktionsstandorten in Russland oder dem Mittleren Osten Windräder oder Photovolatik-Anlagen errichtet würden.

Die geplante Photovoltaik-Anlage, für die laut Anzengruber insgesamt bis zu zwölf Millionen Euro veranschlagt werden, soll im vierten Quartal 2020 in Betrieb gehen. Die Kosten würden jeweils zur Hälfte aufgeteilt. OMV will mit der Anlage etwa zehn Prozent seines eigenen Stromverbrauchs in Österreich decken. Die Photovoltaik-Anlage, die auf einer Fläche von rund 200.000 Quadratmetern an zwei OMV-Standorten in Niederösterreich errichtet werde, soll rund 18 Gigawattstunden Strom produzieren. Das entspricht etwa dem Jahresstromverbrauch von 5500 Haushalten.

Darüber hinaus werde der gemeinsame Bau einer elektrolytischen Wasserstoffproduktion geprüft, teilten Verbund und OMV weiter mit. Bei diesem Verfahren wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen genutzt, um Wasser elektrolytisch zu spalten. Der so erzeugte "grüne" Wasserstoff könne für chemische Produktionsverfahren genutzt werden. Ziel sei es, den Co2-Ausstoß aus Industrieanlagen zu senken, so OMV.

Die beiden Wiener Unternehmen hatten schon 2017 eine Kooperation im Energiebereich geschlossen. Die OMV hatte sich mit einem Anteil von 40 Prozent an dem Gemeinschaftsprojekt Smatrics von Verbund und Siemens Österreich beteiligt. Smatrics betreibt ein flächendeckendes Ladenetz für Elektroautos in Österreich. Der Strom dafür kommt von Verbund.