Das vor der Übernahme durch den Wiener OMV-Konzern stehende Petrochemieunternehmen Borealis hat im zweiten Quartal einen herben Umsatz- und Gewinnbruch erlitten.

Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um ein Fünftel auf 64 Millionen Euro, wie das Wiener Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Als Grund nannte der auf Kunststoffe und Düngemittel spezialisierte Konzern unter anderem Lagerabwertungen aufgrund des gesunkenen Ölpreises, sowie einen Ausfall der Steamcracker-Anlage in Schweden durch einen Brand. Steamcracker sind petrochemische Anlagen, die aus Rohbenzin wichtige Ausgangsstoffe für die Kunststoffherstellung gewinnen.

Der Konzernumsatz sank auf 1,5 Milliarden Euro nach 2,1 Milliarden Euro vor Jahresfrist. Der Absatz im Polyolefin-Geschäft (Kunststoffe) sei auch während der Pandemie relativ stabil geblieben, und auch das Düngemittelgeschäft habe das Vorjahresniveau halten können, hieß es. Borouge, das Joint Venture mit der staatlichen Ölgesellschaft Adnoc aus Abu Dhabi, habe den Absatz im Vergleich zum Vorjahr zwar erhöhen können, musste jedoch Ertragseinbußen aufgrund der niedrigeren Polyolefinpreise in Asien hinnehmen.

In der zweiten Jahreshälfte rechnet Borealis mit einer Erholung. Der Nettogewinn werde im zweiten Halbjahr über jenem des ersten Halbjahres erwartet, erklärte der Konzern, an dem die OMV künftig 75 Prozent halten wird. Der Ölkonzern stockt für rund vier Milliarden Euro seine Beteiligung um zusätzliche 39 Prozent auf. Der bisherige Mehrheitseigentümer, der Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate, hält künftig 25 Prozent. Der Abschluss des Geschäfts wird für das Jahresende erwartet.