Zürich (awp) - Orell Füssli hat im vergangenen Geschäftsjahr weniger Umsatz erzielt. Wegen einem schwachen Geschäftsgang und Wertberichtigungen in der Division Atlantic Zeiser brach der Gewinn um die Hälfte ein. Auch beim Blick nach vorne gibt sich das Unternehmen zurückhaltend.

Der Umsatz der Industrie- und Handelsgruppe ging im Jahr 2017 um 4% auf 288,5 Mio CHF zurück. Der operative Gewinn EBIT verringerte sich um knapp einen Drittel auf 12,5 Mio, wobei kumulierte Sonderposten von 5,3 Mio das Ergebnis belastet hätten, teilt Orell Füssli am Dienstag mit. Unter dem Strich brach der Reingewinn nach Minderheiten um mehr als die Hälfte auf 4,8 Mio ein. Den Aktionären wird dennoch die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 4 CHF je Aktie vorgeschlagen.

SCHWIERIGKEITEN BEI ATLANTIC ZEISER

Die im Anlagenbau tätige deutsche Tochtergesellschaft Atlantic Zeiser habe im vergangenen Geschäftsjahr "unbefriedigend" abgeschnitten, so die Meldung. So ging der Umsatz der Sparte um 24% auf 50,2 Mio EUR zurück. Das Betriebsergebnis lag mit -6,0 Mio EUR im negativen Bereich, nach +1,8 Mio im Vorjahr.

Innerhalb der Division habe sich vor allem das Geschäftsfeld Verpackung stark rückläufig entwickelt. Bei den Verpackungsanlagen hätten sich Qualifizierungsprozesse verzögert und auch der Bereich "Track&Trace"-Lösungen für die Pharma-Industrie Produkte sei hinter den Erwartungen geblieben, heisst es.

Wie bereits im Februar angekündigt, wird die Division derzeit einer strategischer Prüfung unterzogen. Eine Entscheidung zur Umsetzung allfälliger Massnahmen stellt Orell Füssli noch für das erste Halbjahr 2018 in Aussicht.

SICHERHEITSDRUCK ALS STÜTZE

Als Stütze erwies sich im vergangenen Jahr dagegen der Bereich Sicherheitsdruck, wo der Nettoerlös um 7% auf 129,8 Mio CHF und der EBIT um 16% auf 20,1 Mio zugelegt hat. Die Division Sicherheitsdruck habe unter hoher Kapazitätsauslastung und gesteigertem Ausstoss planmässig produzieren können, heisst es.

Im Buchhandel resultierte beim Joint Venture Orell Füssli Thalia 2017 anteilig ein um 3% tieferer Nettoerlös von 91,7 Mio CHF. Dies sei mit dem Rückgang im Schweizer Buchhandel vergleichbar. Das bereinigte Betriebsergebnis sank auf 1,6 Mio von 2,0 Mio im Vorjahr. Bei der kleinsten Sparte Orell Füssli Verlage lag der Umsatz mit 11,1 Mio CHF um 3% über dem Vorjahreswert.

AUSBLICK ZURÜCKHALTEND

Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet die Gruppe insgesamt mit einer sich abschwächenden Ertragssituation. Die Massnahmen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung von Atlantic Zeiser würden voraussichtlich das Ergebnis in Form von Sonderaufwendungen belasten.

Auch im Bereich Sicherheitsdruck prognostiziert Orell Füssli ein rückläufiges Ergebnis und verweist auf Veränderungen im Produktemix und die Verschiebung zu margenschwächeren Aufträgen. Allerdings dürfte die Produktivität nochmals gesteigert werden. Beim Buchhandel stehe weiterhin die Umsetzung des Transformationprogramms im Fokus.

an/dm