Premstätten/München (awp) - Der österreichische Sensorenhersteller AMS scheint bei seinem zweiten Anlauf zu einer Übernahme des Lichtkonzerns Osram auf Gesprächsbereitschaft zu stossen. Osram will nun in Verhandlungen mit AMS eintreten.

Man habe von AMS einen Vorschlag für ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot erhalten, hiess es in einer Medienmitteilung am Montagabend. "Nach unserer vorläufigen Einschätzung erscheint das vorgelegte Finanzierungskonzept verbindlich und tragfähig", erklärte Osram darin.

Der Vorstand des deutschen Unternehmens betont, dass bei der Beurteilung neben dem Angebotspreis und Finanzierungskonzept auch ein stabiles Umfeld für die weitere Transformation zu einem halbleiterbasierten Hightech-Photonik-Unternehmen wichtig sei. Darüber hinaus lege die Osram-Führung grossen Wert auf angemessene Schutzzusagen insbesondere für die Mitarbeiter des Unternehmens.

Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen sei Voraussetzung für die Aufhebung des bislang bestehenden Stillhalteabkommens zwischen Osram und AMS. Dieses verbietet AMS derzeit eine Übernahme von Osram für zwölf Monate.

Betriebsrat lehnt AMS ab

Die Osram-Betriebsräte lehnen indes laut einer Meldung von DPA das Übernahmeangebot des österreichischen AMS-Konzerns ab. Die stellvertretende Münchner Osram-Betriebsratschefin Ursula Krüger, die auch dem Gesamtbetriebsrat angehört, sagte am Montag: "Das Hickhack von AMS ist für uns nicht vertrauenerweckend und geht zu Lasten der Beschäftigten. Wir werden nicht zulassen, dass unsere Standorte und Osram zerschlagen werden."

AMS hatte am Sonntagabend ein Übernahmeangebot für rund 4,2 Milliarden Euro für Osram angekündigt. Die Banken HSBC und UBS wollen den Betrag finanzieren, heisst es. Einen Teil der Übernahme wolle AMS später durch eine 1,5 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung und über die Ausgabe von Bonds ablösen.

AMS überbietet mit 38,50 Euro je Aktie das bereits vorliegende Kaufangebot der Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle um zehn Prozent.

yr/ra