Zürich (awp) - Der auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierte Vermögensverwalter Partners Group publiziert am Donnerstag, 16. Januar die Zahlen zu den verwalteten Vermögen (AuM) und zur Kundennachfrage per 31. Dezember 2019. Zum AWP-Konsens haben insgesamt sieben Analysten beigetragen.

(in Mrd EUR)         AWP-Konsens        per 30.06.2019   

AuM                      83,0                79,8      

                                             2018

Kundennachfrage          15,1                13,3      

FOKUS: Der Asset Manager Partners Group bewegt sich weiter auf einem nachhaltigen Wachstumspfad. Die Analysten gehen für 2019 insgesamt von einer höheren Kundennachfrage als im Vorjahr aus. Per Ende Dezember dürften damit die verwalteten Vermögen erstmals die Marke von 80 Milliarden Euro durchbrochen haben. Per Ende Juni lagen diese bei 79,8 Milliarden.

"Wir gehen unverändert davon aus, dass die Nachfrage nach Privatmarktanlagen im aktuellen Zinsumfeld ungebrochen ist", kommentiert etwa die ZKB mit Blick auf den anstehenden Zwischenbericht.

Gleichzeitig dürfte der Asset Manager am Donnerstag zudem wie üblich eine Guidance über die erwarteten Kundenzusagen für das neu begonnene Jahr liefern.

ZIELE: Im September bestätigte Partners Group anlässlich der Halbjahreszahlen die Prognose für das Gesamtjahr. Das Unternehmen rechnet mit einer Bruttonachfrage in der Höhe von 13 bis 16 Milliarden Euro, nachdem es im ersten Halbjahr 7,4 Milliarden gewesen waren.

Es dürfte im laufenden Jahr ausserdem zu Tail-Down-Effekten von -6,5 Milliarden bis -7,5 Milliarden Euro kommen. Nachdem es im ersten Semester -1,7 Milliarden waren, wären es gemäss der Unternehmensprognose in der zweiten Hälfte also deutlich mehr.

Das ist absehbar, weil laut dem Management im zweiten Halbjahr 2019 eine Reihe grösserer Investitionsprogramme das Ende der Laufzeit erreicht hat. Bei Partners Group ist der Grossteil der Produkte darauf ausgelegt, dass Investoren zehn bis zwölf Jahre fest investiert bleiben. Wenn ein Privatmarktprogramm ausläuft, reduzieren sich die verwalteten Vermögen schrittweise, was als Tail-Down-Effekt bezeichnet wird.

Bis Ende Jahr rechnete der Vermögensverwalter in der Vergangenheit zudem mit rund 1'400 Mitarbeitern und bis Ende 2020 mit mehr als 1'500. Im ersten Halbjahr 2019 war die Anzahl der Mitarbeiter um 10 Prozent auf 1'326 gestiegen. Das Personal wächst üblicherweise im Einklang mit der Zunahme an verwalteten Vermögen.

PRO MEMORIA: Im ersten Halbjahr war die sonst so erfolgsverwöhnte Gesellschaft hinter den Markterwartungen zurückgeblieben, weil sich der Weiterverkauf einiger Investments verzögert hatte. Während die Management-Gebühren, die gut 80 Prozent ausmachten, deutlich stiegen, brachen die sogenannten Performance Fees ein. Letztere sind weniger kalkulierbar als die wiederkehrenden "Management Fees", welche wiederum abhängig von den verwalteten Vermögen wachsen.

Für das zweite Halbjahr rechnete Partners Group dann aber wieder mit mehr performanceabhängigen Einnahmen. Langfristig dürften diese nach Aussagen des Managements sogar signifikant steigen.

In den ersten sechs Monaten war es auch nicht leicht, gute Anlagen zu finden: Für die hauptsächlich institutionellen Kunden - mehr als die Hälfte sind Pensionskassen - wurden im ersten Halbjahr 6,9 Milliarden US-Dollar investiert, nachdem im Gesamtjahr 2018 noch an die 20 Milliarden in Anlagen gesteckt werden konnten.

AKTIENKURS: Partners Group haben sich 2019 von dem Taucher im vierten Quartal 2018 deutlich erholt. Die Titel legten um fast die Hälfte zu. Aktuell stehen sie bei 913 Franken (Stand Dienstag 12.45 Uhr). Ein neues Allzeithoch war erst am vergangenen Donnerstag bei 924 Franken markiert worden.

Tags zuvor nahm die Credit Suisse das Research für die Aktie des Vermögensverwalters wieder auf - und zwar mit dem Rating "Outperform" und einem Kursziel von 1'000 Franken. Dabei wurde die Kombination aus starkem Wachstum, stabilen Margen und defensiven Eigenschaften gelobt. Auch Bank of America erhöhte gleichentags das Kursziel auf 1'000 von zuvor 900 Franken.

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