Zürich (awp) - Der Vermögensverwalter Partners Group hat im vergangenen ein weiteres Mal mehr eingenommen und mehr verdient. Die Aktionäre sollen nun eine deutlich höhere Dividende als im Vorjahr erhalten.

Das nachhaltige operative Ergebnis in sämtlichen Anlageklassen und Regionen sowie die Zuversicht hinsichtlich des zukünftigen Potenzials des Geschäfts hätten zum Vorschlag geführt, die Dividende zu erhöhen, teilte der auf Privatmarktanlagen spezialisierte Asset Manager am Dienstag mit.

Die Erträge erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018 um 7 Prozent auf 1,33 Milliarden Franken. Insbesondere die Management-Gebühren, die üblicherweise den Grossteil der Einnahmen ausmachen, stiegen stark an. Sie erzielten ein Plus von 15 Prozent auf 1,00 Milliarde. Die Einnahmen aus der Verwaltung der Kundenvermögen dürften auch auf lange Sicht zwischen 70 und 80 Prozent ausmachen, was den Geschäftserfolg bei Partners Group recht voraussehbar macht.

Weniger verzögerte Management-Gebühren

Die so genannten "Late Management Fees" sowie die Performance-Gebühren entwickelten sich hingegen rückläufig. "Late Management Fees" ergeben sich, wenn ein Kunde in einen Fonds investiert, bei dem die Fundraising-Periode bereits früher eröffnet wurde. Er muss dann Gebühren nachzahlen. Da es im vergangenen Jahr allerdings zu keinem grösseren Zeichnungsschluss von Kernprogrammen kam, gingen die Late Management Fees und andere Einkünfte um 15 Prozent zurück auf 84 Millionen Franken.

Die erfolgsabhängigen Performance-Gebühren sanken um 13 Prozent auf 324 Millionen. Aber auch 2018 seien durchaus Privatmarktanlagen für Kunden veräussert worden, schreibt Partners Group. Mehr als 50 Investitionsprogramme und Mandate aus verschiedensten Jahrgängen hätten an den Erfolg gekoppelte Einnahmen generiert.

Der Betriebsgewinn (EBITDA) stieg in der Folge um 7 Prozent auf 882 Millionen an. Die entsprechende Marge hielt sich bei 66 Prozent und damit über der Zielmarge von rund 60 Prozent.

Tieferes Finanzergebnis und höhere Steuern

Allerdings fiel das Finanzergebnis mit 23 Millionen geringer aus, nachdem im Vorjahr noch 36 Millionen das Ergebnis unterstützt hatten. Partners Group investiert in der Regel etwa 1 Prozent der Kapitalzusagen in eigene Investitionsprogramme, woraus sich im Berichtsjahr ein Beitrag von 35 Millionen für das Finanzergebnis ergaben nach 50 Millionen 2017. Gedrückt wurde diese zudem durch negative Währungseffekte.

In Kombination mit höheren Steuern legte der Reingewinn unter dem Strich dann um 2 Prozent auf 769 Millionen Franken zu. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung am 15. Mai eine Dividende von 22 Franken je Aktie vor nach 19 Franken im Vorjahr.

Mit den Resultaten hat der Vermögensverwalter die Erwartungen am Markt bei Umsatz und Reingewinn gut erfüllt, bei EBITDA und Dividende gar klar übertroffen. Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt Erträge in Höhe von 1,32 Milliarden Franken, einen EBITDA von 857 Millionen und einen Reingewinn von 768 Millionen erwartet. Die Prognose für die Dividende hatte auf 20,90 Franken gelautet.

Investitionen bald 20 Milliarden US-Dollar

Wie bereits seit Mitte Januar bekannt, waren die verwalteten Vermögen per Ende 2018 um 18 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro gestiegen. Zu dem Wachstum beigetragen hatten neue Kapitalzusagen in Höhe von 13,3 Milliarden Euro und damit gleich viel wie im Vorjahr. Investiert wurden 2018 gar 19,3 Milliarden US-Dollar.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Partners Group mit Kapitalzusagen von brutto 13 Milliarden bis 16 Milliarden Euro, wie frühere Aussagen am Montag bestätigt wurden. Zudem kalkuliert das Unternehmen mit höheren Tail-Down-Effekten aus reiferen Programmen sowie möglichen Kapitalabflüssen aus liquiden und semi-liquiden Programmen in Höhe von 6,5 Milliarden bis 7,5 Milliarden Euro. Dies führt das Management darauf zurück, dass grössere Investitionsprogramme auslaufen werden.

Bei Partners Group ist der Grossteil der Produkte darauf ausgelegt, dass Investoren zehn bis zwölf Jahre fest investiert bleiben. Wenn ein Privatmarktprogramm ausläuft, reduzieren sich die verwalteten Vermögen schrittweise, was als Tail-Down-Effekt bezeichnet wird. Im Laufe des Jahres sollen in allen Anlageklassen wieder neue Kernprogramme und Mandatslösungen aufgelegt werden.

Komplexes Geschäft

Die Privatmarktbranche sehe sich mit zunehmender Komplexität konfrontiert, liess sich zudem Co-CEO David Layton zitieren. Genannt werden die Konjunktur, ein fundamentaler Wandel über verschiedene Branchen hinweg, intensiver Wettbewerb sowie strukturell hohe Bewertungen. Partners Group versucht "in diesem schwierigen Marktumfeld", frühzeitig vielversprechende Anlagen zu identifizieren, lange bevor diese offiziell zum Verkauf steht. Dies sei eine Grundvoraussetzung, um in führende Unternehmen investieren zu können.

ys/rw