Zürich (awp) - Der Vermögensverwalter Partners Group setzt seinen Erfolgskurs fort. Nachdem das Unternehmen im Halbjahr deutlich mehr Umsatz und Gewinn gemacht hat, steigt die Aktie am Dienstag auf ein neues Allzeithoch. Weltweit beschäftigt das Schweizer Unternehmen über 1000 Mitarbeiter, und damit soll noch lange nicht Schluss sein.

Partners Group investiert weiterhin erfolgreich am Privatmarkt: Im ersten Semester 2018 nahm das Unternehmen mehr Gebühren für die Verwaltung von Vermögen ein und erzielte mit seinen Investmentfonds vergleichsweise hohe Renditen. Daher stiegen die Erträge um 17 Prozent auf 659 Millionen Franken, und der Reingewinn um 10 Prozent auf 394 Millionen.

Per Ende Juni verwaltete die Gesellschaft Vermögen von rund 67 Milliarden Euro, 8 Prozent mehr als Ende 2017. Je höher die verwalteten Vermögen ansteigen, umso mehr Mitarbeiter werden gebraucht. Die Stärke des Unternehmens ist die proaktive Suche nach potentiellen Anlagen. Und wegen des selektiven Investitionsansatzes können kaum Skaleneffekte genutzt werden.

100 Milliarden investiert

In der ersten Jahreshälfte wurden auf diese Weise 7,7 Milliarden US-Dollar investiert. Seit der Gründung 1996 waren es damit insgesamt über 100 Milliarden US-Dollar. In 19 Büros mit derzeit 1088 Mitarbeitern vergleichen die sogenannten "Investment Professionals" weltweit Investitionsmöglichkeiten. Sie stehen intern im Wettbewerb, die besten Investitionen zu finden.

Partners Group fokussiert sich auf "Private Equity", "Private Debt", "Private Real Estate" und "Private Infrastructure" und in diesen Bereichen wiederum auf Unternehmen von mittlerer Grösse. Es ist die grosse Herausforderung, immer wieder gute Investitionsmöglichkeiten zu finden, und der Erfolg steht und fällt mit guten Investitionsentscheidungen.

Die neuen Leute sollen dem Management zufolge am liebsten "on the job" ausgebildet werden. In den nächsten 12 bis 18 Monaten würden 100 direkt von der Universität kommen, sagte Co-Chef André Frei am Dienstag vor Analysten. Wegen der Kosten für den Ausbau dürfte mittelfristig auch die Betriebsgewinn-Marge auf rund 60 Prozent fallen, hiess es. Im Halbjahr lag die Kennzahl noch stabil bei 66 Prozent.

Chefposten immer intern besetzt

Co-Chef Christoph Rubeli will sich - weiterhin als Partner - künftig ganz diesem Ausbau widmen und gibt Ende Jahr das Zepter aus der Hand. An die operative Spitze für ihn nachrücken wird dann aus den inneren Reihen David Layton.

Diesen lobte Verwaltungsratspräsident Steffen Meister am Dienstag in den höchsten Tönen. Der künftige CEO sei frisch von der Uni zur Partners Group gekommen und trage die DNA und Kultur des Unternehmens in sich, wozu unter anderem Teamwork und unternehmerisches Denken gehörten. Bei Partners Group kommt kein CEO von aussen. Der Posten erfordere viel internes Wissen angesichts der komplexen Abläufe, so Meister.

Auch verteidigte der Verwaltungsratspräsident die Co-Struktur der Unternehmensleitung, die sich für den Asset Manager bewährt habe. Die Chefs würden sich austauschen und gegenseitig beeinflussen. Auch könnten Entscheidungen schneller getroffen werden. Rubeli ist bei der Gesellschaft für Investments zuständig und Frei für die Bereiche Clients und Coporate.

Geschäftsmodell intakt

An der Börse markierte die Aktie ein neues Allzeithoch bei 783 Franken. Das sind 5,7 Prozent mehr als am Vortag. Damit hat die Aktie seit Jahresbeginn um gut 16 Prozent zugelegt. 2017 verzeichneten Partners Group bereits einen Anstieg von 40 Prozent.

Der Zahlenkranz zum ersten Halbjahr zeige einmal mehr, dass sich die ungebrochene Nachfrage nach den Anlagelösungen der Partners Group auch in die entsprechenden Erträge und Gewinne ummünzen lässt, kommentierte die ZKB. "So lange hier keine Bremsspuren erkennbar sind, sollte auch der Aktienkurs seine - zugegebenermassen schon lange anhaltende - Outperformance zum breiten Schweizer Markt fortsetzen können."

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