LONDON (dpa-AFX) - Der britische Bildungsverlag Pearson setzt nach seiner Trennung von der "Financial Times" den Rotstift im Buchgeschäft an. Einem neuen Sparprogramm sollen in diesem Jahr rund 4000 Vollzeitstellen zum Opfer fallen, wie das Unternehmen am Donnerstag in London ankündigte. Das ist praktisch jeder zehnte Job im Verlag. Wegen hoher Kosten für den Umbau dürfte der operative Gewinn kräftig einbrechen. Ab 2018 sollen sich die Einsparungen und die Einführung neuer Produkte auszahlen. Dabei baut Pearson darauf, dass sich die Nachfrage nach Lehrbüchern in den USA und Großbritannien erholt.

Für das Jahr 2015 kündigte Verlagschef John Fallon einen um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn von rund 720 Millionen britischen Pfund an - und damit etwa so viel wie im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll von zuletzt 66,7 Pence auf 69 bis 70 Pence steigen, die Dividende um zwei Prozent auf 52 Pence klettern.

Für 2016 erwartet der Manager hingegen nur noch einen bereinigten operativen Gewinn von 260 bis 300 Millionen Pfund. Rechnet man die Belastungen aus dem Sparprogramm von 320 Millionen Pfund heraus, würde das geplante Ergebnis 580 bis 620 Millionen Pfund erreichen. Der bereinigte Gewinn je Aktie läge dann bei 50 bis 55 Pence.

Fallon verspricht sich von dem Umbau einen positiven Ergebniseffekt von 350 Millionen Pfund. Davon will er 250 Millionen im laufenden Jahr und den Rest 2017 erzielen. Ab dem Jahr 2018 soll der bereinigte operative Gewinn mindestens 800 Millionen Pfund erreichen. Genaueres zur künftigen Strategie will Pearson im Februar bekanntgeben.

Der Verlag will sich nach dem Verkauf seiner großen Wirtschaftstitel auf das Geschäft mit Bildungsangeboten konzentrieren. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern die Wirtschafts-Tageszeitung "Financial Times" an die japanische Nikkei-Gruppe veräußert. Seine Beteiligung am Wirtschaftsmagazin "The Economist" verkaufte er an die bisherigen Miteigentümer./stw/nmu/das