RÜSSELSHEIM (dpa-AFX) - Am Opel-Stammsitz Rüsselsheim sieht sich der Ingenieurdienstleister Segula bereit, Anfang August den Betrieb mit rund 1000 Mitarbeitern aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt soll der Teilverkauf des Opel-Entwicklungszentrums an das französische Unternehmen vollzogen werden. Bislang lägen 380 Bewerbungen aus den Reihen der Opel-Beschäftigten sowie 691 von externen Arbeitskräften vor, berichtete das Unternehmen am Dienstag. Der Dienstleister hatte am Montag erstmals einen Haustarifvertrag mit der IG Metall abgeschlossen, der das Niveau des Flächentarifvertrags wie auch bei Opel abbildet.

Nach wie vor ist unklar, wie viele Opelaner letztlich zu Segula wechseln. An diesem Dienstag geht die mit den Arbeitnehmervertretern vereinbarte Phase für freiwillige Übertritte zu Ende. Danach will Opel einen Betriebsübergang organisieren, in dessen Verlauf bestimmte Beschäftigte auch ohne eigene Zustimmung zum neuen Arbeitgeber wechseln müssten. Der Betriebsrat hatte den Betroffenen geraten, diese Entscheidung abzuwarten.

Nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern wird das Opel-Entwicklungszentrum drastisch verkleinert. Die letzte bekannte Vorgabe lautete, dass 2000 der zuletzt noch 6400 Stellen abgebaut werden sollen. Nach Informationen der IG Metall haben bereits rund 1000 Beschäftigte das erneut aufgelegte Abfindungsprogramm aus Vorruhestand, Altersteilzeit und Abfindungen wahrgenommen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Opel in seinen deutschen Werken 3700 Mitarbeiter mit Geld zum Gehen bewegt.

In der Belegschaft war das Geschäftsmodell stark angezweifelt worden, mit dem Segula als Dienstleister für Opel und andere Kunden Auftragsarbeiten erledigen will. Das stark wachsende Unternehmen mit mehr als 12 000 Mitarbeitern sieht sich profitabel und erwirtschaftet nach eigenen Angaben eine operative Marge von 6 bis 8 Prozent (Ebitda). Rüsselsheim werde mit einem Engineering Campus zum Hauptsitz auf dem wichtigen deutschen Automotive-Markt ausgebaut./ceb/DP/fba