NEW YORK (dpa-AFX) - Die harsche Kritik von US-Präsident Donald Trump an der Preispolitik von Pharmakonzernen zeigt in der Branche immer mehr Wirkung. Nach der Ankündigung des US-Unternehmens Pfizer und des schweizerischen Branchenvertreters Novartis, auf Preiserhöhungen zu verzichten, kündigte der amerikanische Konzern Merck & Co. am Donnerstag sogar Senkungen an.

So soll der Preis für das Hepatitis-Medikament Zepatier um 60 Prozent fallen. Bei anderen Produkten will Merck 10 Prozent weniger verlangen. Man werde den durchschnittlichen Nettopreis der Medikamente nicht über den Anstieg der jährlichen Inflation erhöhen, hieß es weiter. Im vergangenen Jahr seien die Nettopreise des US-Produktportfolios sogar um 1,9 Prozent gefallen.

Trump hatte Pfizer am Dienstag vergangener Woche bei Twitter scharf angegriffen - der US-Konzern solle sich schämen, ohne Grund Arzneimittelpreise anzuheben. Noch bevor das Unternehmen sein Statement abgeben konnte, twitterte der US-Präsident: "Pfizer nimmt seine Preiserhöhungen zurück, so dass amerikanische Patienten nicht mehr zahlen." Er hoffe, dass andere Firmen das Gleiche täten.

Anleger nahmen die Ankündigung von Merck am Donnerstag gelassen auf. Der Aktienkurs geriet nur vorübergehend leicht unter Druck.

US-Pharmakonzerne stehen schon lange wegen ihrer Preispolitik in der Kritik. Pfizer ist als Branchenführer besonders im Fokus. Das US-Gesundheitssystem leidet unter steigenden Versicherungskosten und gilt als eines der teuersten und ineffizientesten weltweit./he/bek