NEU DELHI (dpa-AFX) - Die indische Regierung hat den Verkauf, die Produktion, den Import und die Bewerbung von E-Zigaretten verboten. E-Zigaretten würden besonders für junge Menschen zunehmend ein Gesundheitsrisiko darstellen, erklärte die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman vor Reportern am Mittwoch in Neu Delhi. "Berichten zufolge gibt es einige Leute, die wahrscheinlich damit anfangen, weil E-Zigaretten als cool erscheinen", sagte die Ministerin. Auch würden Daten aus den USA zeigen, dass E-Zigaretten Rauchern nicht generell helfen würden, sich vom Tabak zu entwöhnen, wie dies Hersteller oft versprochen hätten.

Wer gegen das Verbot verstößt, muss künftig mit einer Buße von umgerechnet rund 1271 Euro oder bis zu einem Jahr Gefängnisstrafe rechnen. Wer mehrfach gegen das Verbot verstößt, kann mit einer Geldstrafe von rund 6351 Euro und bis zu drei Jahren Gefängnis rechnen.

Auch mehrere Bauernvereinigungen in Indien hatten ein Verbot von E-Zigaretten gefordert. Indien ist eines der größten Produktionsländern von Tabak und in E-Zigaretten gibt es keinen Tabak.

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) sind E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten zwar "sehr wahrscheinlich deutlich weniger schädlich", dennoch seien sie keinesfalls harmlos. "Nichtraucher sollten E-Zigaretten wegen der unbekannten langfristigen Auswirkung auf die Gesundheit nicht verwenden", mahnt das DKFZ./asg/DP/fba