BERLIN (dpa-AFX) - Der Tabakkonzern Philip Morris beendet die Herstellung von Zigaretten in Berlin. Die Produktion im Neuköllner Werk soll am Freitag eingestellt werden, teilte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag mit. Damit geht in Berlin eine jahrzehntelange Tradition zu Ende - seit den 1970er Jahren wurden dort laut Philipp Morris Zigaretten produziert. Das Produktionsende war seit längerer Zeit geplant.

Bereits im Mai sprach der Konzern von Überkapazitäten aufgrund des rückläufigen Zigarettenkonsums in Deutschland. Seit vielen Jahren schrumpft der Absatz, obwohl die Zigarette weiterhin das Tabakprodukt Nummer eins in Deutschland ist. Das Statistische Bundesamt listet für 2018 74,36 Milliarden Zigaretten auf, für die von Tabakunternehmen Steuerkennzeichen beantragt wurden. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang von 1,9 Prozent. Anfang der 1990er Jahre waren die Zahlen noch fast doppelt so hoch.

Das Unternehmen geht weiter von einem Rückgang des Absatzes von versteuerten Zigaretten aus. Deshalb setzt es auch auf Produkte, die als weniger gesundheitsgefährdend beworben werden, zum Beispiel Tabakerhitzer. Hunderte Jobs seien in Deutschland im Bereich Marketing und Vertrieb entstanden, hieß es. Philipp Morris ist mit einem Marktanteil von gut 37 Prozent (2018) Marktführer auf dem deutschen Zigarettenmarkt. Der Konzern hatte bislang Produktionsstätten in Berlin und Dresden./fbg/DP/nas