Solutiance AG: Bericht zur Hauptversammlung vom 10.08.2018 der GSC Research GmbH - Neustart im
Bereich 'Instandhaltung 4.0' - Vorstand verbreitet Aufbruchsstimmung

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Solutiance AG: Bericht zur Hauptversammlung vom 10.08.2018 der GSC Research
GmbH - Neustart im Bereich 'Instandhaltung 4.0' - Vorstand verbreitet
Aufbruchsstimmung

17.08.2018 / 14:55
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Die Solutiance AG hatte für den 10. August 2018 zur Hauptversammlung in das
Ludwig-Erhard-Haus nach Berlin eingeladen. Besser bekannt ist das
Unternehmen in Aktionärskreisen womöglich noch unter der Firmierung Progeo
Holding AG. Im Februar 2017 wurde die Umfirmierung beschlossen, um die
Neuausrichtung des Unternehmens als Lösungsanbieter in der Instandhaltung
von Immobilien auch nach außen zu demonstrieren.

Etwa 60 Aktionäre und Gäste hatten sich eingefunden, darunter Matthias
Wahler für GSC Research, als der Aufsichtsratsvorsitzende Archibald Horlitz
die Versammlung um 10 Uhr eröffnete. Das Protokoll führte Notar Dr. Benedikt
Bräutigam. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Anpassung des
Unternehmensgegenstands an die neue Geschäftstätigkeit, die Sitzverlegung
von Großbeeren nach Potsdam sowie die Schaffung eines neuen genehmigten
Kapitals.

Herr Horlitz teilte mit, dass Vorstand und Aufsichtsrat komplett anwesend
sind, und erläuterte die personellen Veränderungen. Vorstandsmitglied
Andreas Rödel ist im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Gesellschaft
zum 31. März 2018 ausgeschieden. Im Anschluss fungierte Uwe Brodtmann für
einige Monate als Alleinvorstand. Seit 1. Juli 2018 wird er von Jonas
Enderlein unterstützt, der sich kurz vorstellte. Sein Fokus liegt auf den
Themen Technologie und Prozessmanagement.

Im Folgenden erläuterte Herr Horlitz die Formalien und informierte über die
wichtigsten Themen aus Sicht des Aufsichtsrats. Danach übergab er das Wort
an den Vorstand.


Bericht des Vorstands

Herr Brodtmann begann seine Ausführungen mit einem Blick auf die Aktie. Vor
fünf Jahren hat der Kurs noch bei 0,35 Euro gelegen, vor zwölf Monaten bei
0,50 Euro und heute sind es schon 1,50 Euro. Es hat sich also eine Menge
getan, und dies nicht nur bei der Aktie, sondern auch bei den Aktivitäten.
Die Gesellschaft wurde komplett neu aufgestellt.

Zunächst wurde das Monitoring-Geschäft, auf dem der Fokus der Progeo Holding
in der Vergangenheit gelegen hat, von der Immobilie getrennt. Im März 2018
wurde dieses Geschäft dann an den früheren Vorstand Andreas Rödel verkauft.
Herr Rödel ist, wie Herr Brodtmann klarstellte, nach wie vor einer der
großen Aktionäre von Solutiance. Sein Herz hängt jedoch am
Monitoring-Geschäft, er will diese Aktivitäten weiterführen und profitabel
machen.

Aus Sicht des neuen Vorstandsteams war hingegen klar, dass dieses Geschäft
nicht zusammen mit den neuen Aktivitäten entwickelt werden soll. In der
Konsequenz wurde auch die Immobilie in Großbeeren verkauft. Deshalb findet
die Hauptversammlung erstmals nicht in Großbeeren, sondern in Berlin statt.
Die Geschäftsräume befinden sich jetzt in Potsdam und unter TOP 5 soll die
Sitzverlegung nach Potsdam beschlossen werden.

Als wesentliches Ereignis des vergangenen Jahres benannte Herr Brodtmann die
Übernahme der ConcluTec GmbH im Zuge einer Sachkapitalerhöhung. Unter dem
Namen Solutiance Systems GmbH bildet diese Gesellschaft nun das
technologische Rückgrat der Solutiance-Gruppe. Zudem wurde die Solutiance
Services GmbH gegründet, mit der den Kunden im neuen Geschäftsfeld
"Instandhaltung 4.0" eine Kombination aus Dienstleistung vor Ort und
digitaler Plattform geboten wird.

Auf die Zahlen des Geschäftsjahres 2017 ging der Vorstand nur kurz ein. Der
Konzernumsatz hat sich auf 1,02 (Vorjahr: 0,76) Mio. Euro erhöht, was aber
letztlich dem stetigen Auf und Ab im Monitoring-Geschäft mit den großen
Projekten geschuldet ist. Die hohe Volatilität dieses Geschäfts war in den
Vorjahren immer wieder ein Thema gewesen. Richtiges Wachstum konnte indes
nie erzielt werden, die Angebote waren den Kunden zu teuer. Immer wieder kam
indes die Frage auf, ob man sich nicht etwas Intelligentes für die
Instandhaltung von Dächern einfallen lassen könnte.

Die Instandhaltung von Immobilien ist heute, wie Herr Brodtmann an einigen
Beispielen aufzeigte, ein sehr komplexes Thema. In diesen Prozess sind
angefangen vom Facility Manager über den Haustechniker und Servicekräfte bis
hin zur kaufmännischen Abteilung viele Mitarbeiter eingebunden. Zudem müssen
viele Dokumente hin- und hergeschoben werden, bis letztlich Angebote bei
Handwerkern eingeholt und die Aufträge vergeben werden können.

Solutiance ist angetreten, um diese Prozesse zu optimieren und die
Instandhaltung von Dächern effizienter zu gestalten. Hierfür wurden eine
Plattform und spezielle Lösungen entwickelt, mit denen auch die
Dokumentation deutlich verschlankt werden kann. Die Effizienz im Prozess
kann so um 40 Prozent gesteigert werden. Für die Kunden, die bei ihren
Kapazitäten ohnehin oft am Anschlag arbeiten, ist dies natürlich sehr
interessant.

Die Basis bildet die Plattform "Facility Scanner", auf der die Gebäude und
deren Zustand erfasst werden können. Solutiance kann auch für die Wartung
sorgen und sich ganzheitlich um das Thema Dach kümmern, also den Kunden das
Problem als Komplettdienstleister abnehmen. Dies geschieht in Zusammenarbeit
mit Handwerkern, für die Solutiance ebenfalls ein attraktiver Partner ist.
Die Handwerker können zusätzliche und wiederkehrende Aufträge generieren.

Mit dem neuen Geschäft wurde laut Herrn Brodtmann im Geschäftsjahr 2016 ein
Umsatz von 9 TEUR erwirtschaftet. 2017 waren es 43 TEUR und im ersten
Halbjahr 2018 bereits 136 TEUR. Die Auftragseingänge entwickeln sich
ebenfalls positiv. Im ersten Halbjahr 2017 waren es noch 24 TEUR, in der
zweiten Jahreshälfte 45 TEUR und im ersten Halbjahr 2018 bereits 196 TEUR.
Allein aus dem bestehenden Auftragsbestand leitet der Vorstand für das
Gesamtjahr 2018 einen Umsatz von 257 TEUR ab.

Die Zahl der Kunden wächst ebenfalls kontinuierlich. 2016 waren es sechs und
2017 schon 23 gewesen. Im ersten Halbjahr 2018 sind weitere fünf Kunden neu
hinzugekommen. Das waren gar nicht so viele neue. Dennoch ist der
Auftragseingang dank der Folgeaufträge stark gestiegen. Für das Gesamtjahr
rechnet Herr Brodtmann mit einem Auftragseingang von 530 TEUR, worin er die
Dynamik schön aufgezeigt sieht. Und natürlich ist die Akquisitionstätigkeit
zur Gewinnung von weiteren Neukunden noch nicht beendet.

Mehr Details zum Plattformmodell lieferte im Anschluss das neue
Vorstandsmitglied Jonas Enderlein. Nach seiner Überzeugung bringt das
Angebot von Solutiance einen Mehrwert sowohl für den Kunden wie auch für den
Dienstleister. Auf Kundenseite bilden das knappe Personal und die starke
Auslastung die Herausforderung. Und die Dienstleister, insbesondere die
Handwerker, sind ebenso ausgelastet. Ein großes Problem ist im Handwerk vor
allem die Nachwuchsgewinnung. Ohne Digitalisierung ist der Beruf nicht so
attraktiv.

Solutiance schaltet sich nun mit intelligenter Software und neuen Prozessen
dazwischen, wovon beide Seiten profitieren. Die Aufträge für Reparatur und
Wartung werden angenommen, geprüft und an ein Partnernetzwerk von
Dienstleistern vergeben. Diese werden zusätzlich mit eigenen Apps und
Systemen versorgt, damit die Abwicklung effizienter und schneller gestaltet
und die Dokumentation vereinfacht werden kann.

Zudem wird ein Handwerksberuf mit der Digitalisierung der Aktivitäten für
junge Menschen wieder attraktiver. Die Handwerker erhalten alle
Informationen per App. Auch der Leistungsnachweis erfolgt digital. Aus Sicht
des Kunden ist wiederum der große Vorteil, dass er perspektivisch nur noch
mit einem Dienstleister zu tun hat statt jeweils einem anderen für jedes
Gewerk. Dies erhöht die Transparenz enorm und schlägt sich auch positiv im
Budget nieder.

Nachdem das Angebot bisher noch auf die Dachinstandhaltung fokussiert ist,
ist überdies geplant, Apps für weitere Gewerke entwickeln. Und alles läuft
über den Facility Scanner zusammen, was die Attraktivität der Plattform
weiter erhöht. Alle Informationen, die auf diese Weise gesammelt werden,
kommen in eine zentrale Datenbank. Auf dieser Basis kann ein digitales
Abbild der Immobilie des Kunden entwickelt werden, welches immer weiter
vervollständigt wird.

Als sehr vielversprechend erachtet Herr Eberlein ein weiteres Thema, auf das
er in diesem Zusammenhang zu sprechen kam. Es handelt sich um eine
Datenbank, in der alle Informationen aus den unterschiedlichen Immobilien
zusammenlaufen, intern Datengenossenschaft genannt. Auf Basis dieses
umfassenden Datenschatzes können wichtige Informationen beispielsweise über
die Lebensdauer einzelner Bauteile gewonnen und interessante Analysen
erstellt werden. Dies bedeutet einen Mehrwert für alle.

Herr Brodtmann richtete den Blick schließlich nach vorne. Wie dargelegt, ist
schon heute absehbar, dass der Auftragseingang im laufenden Jahr 530 TEUR
betragen wird und vermutlich können noch weitere Kunden akquiriert werden.
Vielfach werden auch feste Wartungsrahmenverträge geschlossen, die
wiederkehrende Umsätze bringen. Auch daraus entwickelt sich eine gewisse
Dynamik.

Wie es weitergehen könnte, versuchte der Vorstand im Folgenden aufzuzeigen.
Nachdem sich der Umsatz im laufenden Jahr ausgehend von einem sehr niedrigen
Niveau in etwa verzehnfachen wird, geht er für 2019 von einer Verdreifachung
des Neugeschäfts aus. Hinzu kommen noch das Altgeschäft und zusätzliche
Aufträge von Bestandskunden, womit er im kommenden Jahr einen Umsatz von 1,8
Mio. Euro für realistisch hält.

Im Jahr 2020 könnte sich das Neugeschäft erneut verdoppeln, woraus sich
zuzüglich der Aufträge aus den Vorjahren ein Umsatz von etwa 4 Mio. Euro
ergeben würde. Im Jahr 2021 könnten die Erlöse dann bereits knapp 7 Mio.
Euro betragen, da sich Alt- und Neugeschäft immer weiter aufbauen. Natürlich
ist dies, wie Herr Brodtmann klarstellte, keine in Stein gemeißelte
Unternehmensplanung. Es zeigt aber auf, was sich entwickeln kann und er ist
sehr zuversichtlich, dass eine interessante Wachstumsdynamik erreicht wird.

Zudem ist wie ausgeführt angedacht, das Dienstleistungsangebot vom Dach auf
andere Gewerke zu übertragen. Die Kunden fragen laut Herrn Brodtmann bereits
nach weiteren Anwendungen und es wäre natürlich möglich, neben einer App
für
Dachdecker auch eine für Brandschutz oder die Haustechnik zu entwickeln.
Interessant sind zudem Lösungen, die Prozesse dokumentieren. Hieraus kann
sich eine zusätzliche Dynamik entwickeln.

Wichtig ist aber natürlich, dass die Organisation und die Zahl der
Mitarbeiter mitwachsen, und dies muss finanziert werden. Der Vorstand geht
davon aus, dass die Gesellschaft vom Land Brandenburg eine Förderung
erhalten wird, großteils wohl ausgereicht als Darlehen. Außerdem ist noch
einmal eine kleine Kapitalerhöhung angedacht. Herr Brodtmann bat die
Aktionäre deshalb, den Kapitalbeschlüssen unter TOP 9 und 10 zuzustimmen.

Der Vorstand sieht Solutiance in einer einzigartigen Position, um an dem
Wachstum des enorm großen Marktes für Facility Management teilzuhaben.
Allein in Deutschland beläuft sich dieser auf 134 Mrd. Euro, wovon ein
Volumen von 82 Mio. Euro extern vergeben wird. Und der Vorstand spürt in den
Gesprächen mit den Kunden Begeisterung, dass endlich jemand nicht nur
spezielle Softwarelösungen bietet, sondern das komplette Problem abnimmt.

Plattformen, die zwei Parteien zusammenbringen, bieten grundsätzlich enormes
Potenzial. Und über die Datengenossenschaft, aus der sich Erkenntnisse
ergeben, die der einzelne nicht gewinnen könnte, profitieren alle
Beteiligten. Herr Brodtmann ist überzeugt, dass sich unter diesen
Voraussetzungen enorme Perspektiven für Solutiance eröffnen.


Allgemeine Aussprache

In der folgenden Aussprache richteten verschiedene Teilnehmer Fragen an den
Vorstand. Mehrere gaben sich als Aktionäre der ersten Stunde zu erkennen,
die bereits seit dem Börsengang im Jahr 1997 mit dabei sind. Insofern hatten
sich über die Jahre schon öfter große Perspektiven aufgezeigt bekommen. Umso
mehr äußerten sich die Redner hoffnungsvoll, dass die Planungen des neuen
Managements nun aufgehen.

Die Abschätzung der Perspektiven anhand der möglichen Umsatzentwicklung
bewertete Aktionär Dieter Kühn als beeindruckend. Ebenso wie andere
Teilnehmer hatte er aber eine Aussage zur geplanten Ertragssituation
vermisst. Er bat um eine Abschätzung, wann der Break-even erreicht wird.
Ebenso wollte er wissen, welche Margen nach Auffassung des Vorstands mittel-
und längerfristig erzielt werden können.

Herr Brodtmann konnte diese Fragen gut nachvollziehen. Nach der aktuellen
Einschätzung geht er davon aus, dass etwa im Jahr 2020 der Break-even
erreicht werden könnte. Allerdings ist, wie er klarstellte, das
Überschreiten der Gewinnschwelle nicht das erste Ziel. Wenn davon auszugehen
ist, dass mit der Forcierung des Wachstums die Marktposition gefestigt,
Mehrwert geschaffen und in der Folgezeit höhere Gewinne erzielt werden
können, würde man kurzfristig auf positive Ergebnisse verzichten. Dies gilt
es auszupendeln.

Grundsätzlich sollte nach Überzeugung von Herrn Brodtmann in Zukunft eine
erfreuliche Marge erwirtschaftet werden können. Beim Facility Manager als
zentralem Modul handelt es sich um eine reine Softwareentwicklung. Die
direkten Kosten sind nicht so hoch und man versuche auch auf Basis der
Gemeinkosten so sparsam wie möglich zu sein. Details wollte der Vorstand
nicht offenlegen. Er ist aber guten Mutes, dass langfristig, wie dies
typisch ist für Plattformgeschäfte, sehr gute Umsatzrenditen erwirtschaftet
werden können.

Ferner kam die Frage auf, ob das Geschäft dauerhaft auf Deutschland
beschränkt oder auch Märkte im Ausland angegangen werden sollen. Hier gilt
es Herrn Brodtmann zufolge abzuwägen. Aus den Niederlanden gibt es bereits
Anfragen und es bestehen Kontakte. Die Internationalisierung soll aber
langsam angegangen werden. Eventuell wären die Niederlande geeignet, um
erste Erfahrungen zu sammeln. Der Vorstand will aber Schritt für Schritt
vorgehen, um eine Verzettelung zu vermeiden.

Die Frage nach der Höhe der Verlustvorträge konnte der Vorstand nicht
beantworten. Es wird auf jeden Fall noch eine Weile dauern, bis Steuern
gezahlt werden müssen. Ergänzend informierte der anwesende Steuerberater,
dass Verlustvorträge nur noch in der AG bestehen. In welche Höhe sie
erhalten bleiben, wird derzeit auch im Hinblick auf die veränderte
Gesetzeslage geprüft. Insofern wäre dies eher eine Frage für das kommende
Jahr.

Des Weiteren kam die Frage auf, ob mittelfristig auch private
Immobilienbesitzer angesprochen werden sollen. Dies betreffend stellte Herr
Brodtmann klar, dass grundsätzlich jeder, der eine Immobilie betreibt, ein
potenzieller Kunde ist. Auch die energetische Sanierung von Gebäuden ist
grundsätzlich von Interesse. Es gab schon Anfragen in diese Richtung. Es
gibt Herrn Brodtmann zufolge viele Themen, die nun nach und nach zur
Zufriedenheit aller Beteiligten sauber umgesetzt werden sollen. Dies ist
durchaus eine Herausforderung.

Ein weiteres Thema war die Struktur der Wartungsverträge, die sich mit ihren
wiederkehrenden Einnahmen sehr positiv auf die Ertragslage auswirken
sollten. Wie Herr Brodtmann darlegte, sind diese Verträge unterschiedlich
ausgestaltet. Teilweise haben sie eine Laufzeit von mehreren Jahren. In der
Regel ist es aber ein Jahr und der Vertrag verlängert sich bei
Nichtkündigung automatisch. Es ist davon auszugehen, dass dies in den
meisten Fällen so geschieht. Macht Solutiance einen guten Job, dürfte kaum
ein Kunde kündigen.

Aktionär Wappermann zeigte sich sehr angetan von den Wachstumsperspektiven.
Er wollte wissen, wo es am ehesten zu einem Engpass kommen könnte. Nach
Einschätzung von Herrn Brodtmann dürfte dies wohl die Gewinnung einer
ausreichenden Zahl qualifizierte Mitarbeiter sein. Auch dies betreffend ist
der Vorstand aber recht entspannt. Nach seiner Wahrnehmung macht es den
Leuten Spaß, in einem Unternehmen wie Solutiance zu arbeiten. Der Fokus auf
der Digitalisierung ist auch förderlich bei der Gewinnung von Partnern aus
dem Dienstleistungs- und Handwerkerbereich.

Überdies kam die Frage nach der geplanten Ausgestaltung der Kapitalerhöhung
aus, die offenbar zeitnah durchgeführt werden soll. Hier konnte Herr
Brodtmann noch nichts Konkretes berichten. Es gibt dieses Thema betreffend
erste Gespräche, noch ist aber nichts beschlossen. Auch die Frage, ob dieses
Geld dann bis zum Erreichen der Gewinnschwelle reicht, ließ sich noch nicht
beantworten. Klar ist, dass mit der Einstellung weiterer Mitarbeiter die
laufenden Kosten steigen werden.

Ein Aktionär thematisierte die Gefahr, dass Wettbewerber das Geschäftsmodell
kopieren könnten. Dieses Risiko sah Herr Enderlein als nicht so groß an. Wie
er darlegte, gibt es viele Bereiche, in die Außenstehende nicht so einfach
reinschauen können. Nach seiner Überzeugung verfügt Solutiance über einen
enormen Entwicklungsvorsprung und es wären erhebliche Investitionen nötig,
um diesen einzuholen.

Aktionär Oliver Schroth erkundigte sich ferner nach der Aktionärsstruktur.
Dies betreffend informierte Herr Brodtmann, dass etwa 20 Prozent der Anteile
vom Management, 9 Prozent vom Aufsichtsrat und 20 Prozent von grö0eren
Investoren gehalten werden, die persönlich bekannt sind. Etwa die Hälfte der
Aktien sind also dem Netzwerk zuzurechnen, der Rest befindet sich im
Streubesitz.


Abstimmungen

Herr Horlitz verkündete die Präsenz mit 2.221.255 Aktien. Bezogen auf das
gesamte Grundkapital von 4.120.222 Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien,
entsprach dies einer Quote von 53,91 Prozent. Alle Beschlüsse wurden im
Additionsverfahren mit Mehrheiten weit über 99 Prozent, teilweise sogar
einstimmig gefasst.

Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat
(TOP 3), die Änderung des Unternehmensgegenstands (TOP 4), die Sitzverlegung
nach Potsdam (TOP 5), die Vergrößerung des Aufsichtsrats auf fünf Mitglieder
(TOP 6), die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern (TOP 7), die Bestellung der
Mazars GmbH & Co. KG zum Abschlussprüfer (TOP 8), die Schaffung eines neuen
genehmigten Kapitals (TOP 9) sowie die Ermächtigung zur Ausgabe von Wandel-
und Optionsschuldverschreibungen oder Genussrechten (TOP 10).

Nach drei Stunden schloss der Vorsitzende die Versammlung.


Fazit

Viele Jahre fand die Progeo Holding AG an der Börse kaum Beachtung. Mit der
Ausrichtung auf das Monitoring-Geschäft gelang es dem Unternehmen nie,
nachhaltig Geld zu verdienen, und die Aktie kam nicht voran. In den letzten
Monaten hat sich dies radikal geändert. Die Neuausrichtung des Geschäfts auf
das Thema Gebäudeinstandhaltung mit einer Kombination aus Dienstleistung vor
Ort und digitaler Plattform hat den Aktienkurs der jetzt unter Solutiance AG
firmierenden Gesellschaft kräftig angeschoben.

Das neue Geschäftsmodell klingt durchaus vielversprechend. Der Markt für
Facility Management ist enorm groß und wächst weiter. Zudem können die
Kunden von Solutiance mit der Optimierung ihrer Prozesse eine
Effizienzsteigerung von bis zu 40 Prozent erwarten, was ein gutes
Verkaufsargument ist. Sehr interessant aus Anlegersicht ist die hohe
Skalierbarkeit des Geschäfts, was sich künftig in attraktiven Margen
niederschlagen sollte. Auf der Hauptversammlung war Aufbruchsstimmung zu
spüren.

Noch steht das Geschäft ganz am Anfang. Die Zahl der Kunden wächst aber
stetig. Und das Unternehmen ist auch nach der Verdreifachung des
Aktienkurses auf 1,50 Euro in den letzten zwölf Monaten erst mit 6,5 Mio.
Euro bewertet. Gehen die Planungen auf, gibt es sicherlich noch viel
Potenzial. Die Risiken sind aber auch nicht zu unterschätzen. Zur
Finanzierung des Geschäfts ist in naher Zukunft noch einmal eine kleine
Kapitalerhöhung angedacht.


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