LONDON (dpa-AFX) - Der Lebensversicherer Prudential sieht sich nach der Abtrennung seiner Großbritannien-Sparte M&G der Forderung nach einer weiteren Aufspaltung ausgesetzt. Der Hedgefonds Third Point des aktivistischen US-Unternehmers Daniel Loeb drängt das Management des Versicherers in einem Brief vom Montag dazu, den verbliebenen Konzern in die USA-Sparte Jackson National Life und das Asien-Geschäft PruAsia aufzuteilen.

Der Kurs der Prudential-Papiere legte am Dienstagmorgen zeitweise um 3,7 Prozent zu und lag zuletzt noch rund 2 Prozent im Plus. Third Point besitzt inzwischen knapp fünf Prozent der Prudential-Aktien und könnte als Großaktionär Einfluss auf das Management ausüben.

Third-Point-Chef Loeb führt die "überzeugende Logik", mit der Prudential die Abspaltung von M&G begründete, zu der Frage, weshalb der Konzern nicht auch seine Bereiche Jackson und PruAsia voneinander getrennt habe. Asien- und US-Geschäft in einer Einheit zu bündeln, habe "strategisch keinen Sinn".

Prudential hatte die Abtrennung seines Großbritannien-Geschäfts im Oktober vollzogen. Die Aktien werden an der Börse nun separat unter dem Namen M&G gehandelt. Prudential hatte den Schritt damit begründet, dass M&G und der Rest des Konzerns unterschiedliche Marktchancen und Strategien hätten. Dadurch seien auch die Risiken und Gewinne unterschiedlich./stw/eas/mis