LONDON (dpa-AFX) - Der Lebensversicherer Prudential will die schon Anfang 2018 angekündigte Aufspaltung bis zum Jahresende über die Bühne bringen. Das Unternehmen will sein Europa-Geschäft im vierten Quartal abspalten und die Anteile an die Aktionäre geben, wie der 170 Jahre alte britische Traditionskonzern am Mittwoch in London mitteilte. Die Anteilseigner müssen dem Schritt noch zustimmen. Analysten hatten schon länger auf die Bekanntgabe des Zeitpunkts gewartet.

Prudential-Chef Mike Wells will sich nach der Abspaltung auf das Geschäft in Afrika, Asien und den Vereinigten Staaten konzentrieren. Dort verspricht er sich mehr Wachstum. Die Zahlen des ersten Halbjahrs geben ihm in seiner Strategie recht. In den ersten sechs Monaten ging der um Umstrukturierungskosten bereinigte operative Gewinn im europäischen Geschäft um acht Prozent auf 716 Millionen Pfund (773 Mio Euro) zurück, während Prudential in Asien und den Vereinigten Staaten zulegen konnte.

Das in der Tochter M&G Prudential gebündelte Europa-Geschäft soll seinen Firmensitz wie das Stammunternehmen in Großbritannien bekommen. Nach der Abspaltung soll es dann nur noch M&G heißen. Die Aktien von M&G dürften zudem ebenso wie die Prudential-Aktien selbst Teil des britischen Leitindex FTSE 100 werden. An der Börse sorgten die Zahlen und der angekündigte Zeitpunkt der Abspaltung des Europa-Geschäfts zu einem Kursplus von 0,6 Prozent - damit bauten die Papiere ihr Jahresplus auf marktkonforme sieben Prozent aus./zb/stw/mis